Amtsarzt

Ingrid

Amtsarzt

Beitrag von Ingrid » 22 Jul 2012, 10:03

Hallo,

mir fällt kein so treffender Betreff ein. Mir liegt der Besuch beim Amtsarzt schon wieder etwas im Magen. Ich denke für mich wird es kein Problem sein, die Kur durch zu bekommen. Aber bei meiner Tochter sehe ich das Problem. Sie ist so gut wie nie beim Kinderarzt. Körperlich hat sie nichts, noch nicht mal mehr regelmässige Infekte. Allerdings hatte sie in diesem Schuljahr ziemlich viele Probleme in der Schule und eine Auszeit täte ihr auch gut. Allerdings waren wir auch deshalb nicht beim Kinderarzt, sondern sind die Probleme selber angegangen.
Ich bin nicht die grosse Jammerin. Und mir fällt es schon schwer, wegen dem Attest zum Kinderarzt zu gehen. Allerdings kann ich meine 9jährige Tochter auch keine 3 Wochen alleine lassen. Selbst wenn ich eine Betreuung für sie hätte, das täte uns beide nicht gut. Bei dieser Kur sehe ich nicht alleine meine Erholungsbedürftigkeit im Vordergrund. Sondern auch, dass wir beide Zeit und Ruhe für einander haben.
Die Amtsärztin hat sich bei der letzten Kur wegen meiner Tochter schon so angestellt; so nach dem Motto, "Ich gebe ihnen jetzt die Bescheinigung, aber sie brauchen nicht in 2-3 Jahren wieder kommen und wieder eine Kur für ihre Tochter wollen." Gut inzwischen sind mehr Jahre vergangen, aber die Indikationen für meine Tochter sind eher weniger als mehr geworden.
Habt ihr mir einen Rat, wie man das am besten anstellt, wenn man wie wir so gut wie nie beim Arzt erscheint?

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cuddle
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Beitrag von cuddle » 22 Jul 2012, 14:16

Na ja, wenn sie wirklich nicht krank ist, dann wird's bestimmt schwierig sie als Therapiekind durchzubekommen. . . 8-|
Wäre ja dann auch nicht im Sinne des Erfinders. . .

Ist es evtl. eine Möglichkeit, das deine Tochter als Begeitkind mitkommt ? Die finanzielle Belastung ist dann allerdings höher, weil die PKV ja keine Begleitkinder " kennt" und dann nicht zahlt. . .
Königsblaue Grüße
Heike


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Ingrid

Beitrag von Ingrid » 22 Jul 2012, 14:52

Ja, das ist ja das Problem, dass weder die Beihilfe noch die PKV "Begleitkind" kennt. Ich bin alleinerziehend und kann es mir ehrlich gesagt nicht leisten die Kosten für meine Tochter selber zu übernehmen. Wer kann das schon. Bei der letzten Kur wären das 1400 Euro gewesen. Wer hat soviel Kohle übrig? Deswegen habe ich auch schon bei meiner grossen Tochter die Kuren sausen lassen, obwohl ich auch da schon mal welche nötig gehabt habe.
Und alleine fahren ist einfach noch nicht drin.
Ich werde gegenüber dem Kinderarzt ehrlich sein und die Schulprobleme ansprechen. Sie hat wirklich ein hartes Schuljahr hinter sich. Immerhin waren wir ein paar Mal bei ihm, weil sie wegen Bauchschmerzen nicht zur Schule konnte. Letztendlich ist es immer am besten, wenn man die Dinge beim Namen nennt. Wir brauchen die gemeinsame entspannte Zeit unbedingt, auch um unsere Mutter-Tochter-Beziehung zu stärken und sie selbst braucht es auch. ich persönlich finde es immer blöd, wenn man schon Kinder mit der psychologischen Schiene abstempelt. Aber das muss ich ihr dann eben entsprechend verkaufen, damit sie nicht das Gefühl hat sie wäre falsch.
Ich bin 47 Jahre alt, hab meine 20jährige Tochter alleine gross gezogen und die Kleine auch, hab bis auf insgesamt 4,5 Jahre Elternzeit immer gearbeitet und war einmal in Kur. Da kann kam nicht behauptet, dass ich in der Hinsicht irgenwas ausgenutzt habe. 8-|

Adria

Nicht aufgeben!!!

Beitrag von Adria » 22 Jul 2012, 15:13

Hallo Ingrid,

Bei welcher Beihilfe bist Du denn? Ich weiß nicht, ob es da Unterschiede gibt. Meine (Rheinl-Pf.) Beihilfe hätte für unsere beiden Kinder einen sogenannten Betreuungsbetrag gezahlt. Der kommt dem Begleitkindbetrag nahe. War bei uns allerdings nicht nötig, da sie beide als Therapiekinder mit kamen.

Ruf doch mal bei der Beihilfe an und erkundige Dich. Ansonsten im Internet auf der HP der Beihilfe. Da findest Du alles mögliche. Oder über Suchmaschine die Begriffe eingeben. Am Besten aber anrufen.

Zuvor würde ich aber gut überlegen, was Du dem Amtsarzt klar machen kannst. Nein, erfinden sollst Du natürlich nichts aber.......: Deine Tochter hat wohl sehr großen Bedarf an Erholung mit Ihrer Mutter! Ich kenne zwar die schulischen Probleme nicht, weiß aber, dass dadurch ein Kind sehr stark belastet werden kann und man selbst auch! Wir haben schulische Probleme über Jahre durchgemacht. Es war die Hölle. Schon allein deshalb war unser Kind kurbedürftig. Körperlich ist er völlig gesund. Ein Mensch muss ja nicht ersichtlich krank sein, um eine Kur zu bekommen. Bei Deiner Tochter geht es in erster Linie um die seelische Belastung. Überlege Dir doch mal, was und wie Du das beim Amt vorbringen könntest. Außrdem, wenn Du recht überlegst. War Deine Tochter in den letzten zwei oder drei Jahren nicht krank? Vielleicht öfter mal Schnupfen etc? ;)

Bei uns war der Amtsarzt sehr nett und verständnisvoll. Ich hoffe bei Dir auch :daumendrueck:
Ich habe die komplette häusliche Situation und Probleme mit allen Belastungen etc...., geschildert.
Du müsstest ihm vor allem klar machen, dass Deine Tochter auf keinen Fall 3 Wo ohne Dich zu Haus klar kommt, schon aufgrund der seelischen Belastung nicht. Ich habe klipp und klar gesagt, dass ich nicht mehr kann.

Außenstehende können das oft manchmal alles nur verstehen, wenn man ihnen alles einmal schildert. Am Besten, Du schreibst es Dir vorher einmal auf. ich habe sogar alles vorab an den Arzt geschickt. Das ist aber nicht unbedingt notwendig. Habe ich nur gemacht, weil ich dachte, ich könnte mir eine 3-stündige Fahrt (hin und rück) sparen.
Der Arzt hat es aber dankend angenommen und quasi so in seinen Bericht für die Beihilfe genommen.

Ich hoffe, Dir Mut gemacht zu haben und werde Dir alle Daumen drücken. :daumendrueck: :daumendrueck: :daumendrueck:

Liebe Grüße
Adria

Adria

Beitrag von Adria » 22 Jul 2012, 15:15

Hallo nochmal,

habe noch etwas vergessen:

die seelischen Probleme von Kindern müssen unbedingt ernst genommen werden. Spreche da aus Erfahrung.

Das i s t eine wirkliche Krankheit.

LG
Adria 8-) 8-) 8-)

Ingrid

Beitrag von Ingrid » 22 Jul 2012, 15:33

Na ja, wir waren einige Male beim Arzt, wegen ihrer Bauchschmerzen. Aber da ich weiss, dass es seelisch ist, habe ich sie meist trotzdem zur Schuel geschickt. Ich kann ja auch nicht dauernd daheim bleiben. Im letzten Winter hatte sie noch häufig Blasenentzündungen, die wir aber auch in den Griff bekommen haben. Unser Kinderarzt ist eigentlich schon verständnisvoll.
Natürlich nehme ich die Schulprobleme meiner Tochter ernst.
Bei ihr war es so, dass die Klasse nach dem 2. Schuljahr wegen der Schüleranzahl geteilt wurde. Eigentlich ja eine gute Sache, aber sie hatte wirklich grosses Pech und kam mit keiner einzigen guten Freundin in die neue Klasse. Sie hat das ganze Jahr nie richtig den Anschluss gefunden und sehr darunter gelitten. Sie gehört eher zu den ruhigen und zurück haltenden Kinder. Wir hatten auch einige Gespräche mit dem Klassenlehrer, den sie auch gerne mag. Im Hort hatte sie auch Probleme. Und wir sind inzwischen bei der psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche. Wir können die Situation nicht ändern, aber damit sie besser damit umgehen kann.
Ich fand dieses Schuljahr wirklich hart. An unserer Grundschule wird auch von den Schülern sehr viel erwartet und es herrscht schon ein gewisser Druck.
Ich bin froh, dass wir jetzt bald Sommerferien haben und uns eine Auszeit bevorsteht. Sie geht eigentlich gerne in die Schule was den Unterricht und den Klassenlehrer angeht. Aber unter den Klassenkameraden nicht richtig dazu zu gehören hat sie sehr belastet. Am Ende habe ich mir ehrlich Sorgen gemacht, ob sie schon eine Depression bekommen könnte.
Ich bin beim Kommunalen Versorgungsverband B.-W. Begleitkinder kennen sie dort nicht.
Als ich vor ein paar Jahren dort angerufen habe, habe ich keine gescheite Antwort bekommen, sondern bin auf die Merkblätter verwiesen worden. Und da muss man ja auch durchsteigen. Letztendlich habe ich daraus gelernt, dass das die Klinik nach §107 Abs. 2 zu gelassen sein muss und der Amtsarzt das Kreuzschen an der richtigen Stelle machen muss, dass man alles bezahlt bekommt.
Ich werde dieses Mal auch nicht zum Amtsarzt von Gesundheitsamt gehen, sondern zu unseren eigenen. Ich bin zwar nicht der Typ, der rumheult und rumjammert, aber ich werde der schon sagen, wie es aussieht und wie dringend wir die Kur brauchen.

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cuddle
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Beitrag von cuddle » 22 Jul 2012, 16:33

Vielleicht klappt es ja auch !

Ich bin Beamtin Bund und bei uns ist es so, das die Beihilfe auch Begleitkinder zahlt. Allerdings dann nur in der Höhe des Beihilfesatzes der auch für die Mutter übernommen wird - bei mir z.B wären das 50% . . .
Vielleicht ist das ja bei euch auch so. Immer noch viel Geld was übrigbleibt, aber nicht mehr ganz so viel . . .

Bei dem was du inzwischen geschrieben hast könnte es ja auch durch sein, das der Amtsarzt deine Tochter doch als Therapekind anerkennt. Ich würde evtl eine Bescheingung des Kinderarztes über die psych bedingten Bachschmerzen und eine von der Beratungsstelle mit Befürwortung ener Kur für die Tochter beilegen.
Viel Glück !
Königsblaue Grüße
Heike


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Ingrid

Beitrag von Ingrid » 22 Jul 2012, 18:57

Bei der Beratungsstelle habe ich Montag ine iner Woche alleine einen Termin. Da werde ich das Thema mal ansprechen und fragen, ob sie mir was für den Kinderarzt bzw. den Amtsarzt mit geben kann.
Bei uns gehn ja nächste Woche die Schulferien los. Da werd ich eh nicht allzu viel regeln können.

Ingrid

Beitrag von Ingrid » 24 Jul 2012, 12:06

Beim Kinderarzt habe ich jetzt mal angerufen. Der ruft mich abends mal zurück. Ich merk schon, mir fällt das nicht so einfach, offen über die Probleme zu sprechen. Wenn man was körperliches hat, dann geht man hin und der Arzt kann was diagnosizieren. Aber bei den psychischen Problemen, da neig ich halt doch immer dazu, dass es ja "doch nicht so schlimm" ist. Als ich das letzte Mal zur Kur bin, da bin ich echt auf dem Zahnfleisch daher gekommen und war kurz vorm Burnout. Trotzdem habe ich immer noch gesagt "aber so schlimm ist es ja eigentlich gar nicht". Meine Ärzte hat damals zu mir gesagt, "Sie lachen, aber es geht Ihnen doch richtig schlecht. Wenn sie bei mir nicht ehrlich sein können, wo dann?" Warum ist es so schwer zuzugeben, dass es einem psychisch schlecht geht. Und warum fällt mir das auch noch beim eigenen Kind so schwer, wo ich mir teilweise echt schon Sorgen mache.
Ich weiss nicht, ob andere da weniger Probleme habe, aber mir fällt das echt schwer.

bunny2204

Begleitkinder

Beitrag von bunny2204 » 25 Jul 2012, 13:37

Hallo,

ich war nicht beim Amtsarzt für meine Mu-Ki-kur. Ich hatte nur ein Attest meiner Hausärztin, da stand drin, dass ich als Bezugsperson meiner drei Kinder gelte und das eine so lange Trennung nicht zumutbar wäre.

Hab dann alle 3 Kinder mit auf Kur genommen. Die Beihilfe hatte das so genehmigt und auch brav bezahlt.

Nur bei der PKV gabs dann Probleme. Die zahlen nru bei "kranken" Kindern. Hab dann bei der Hotline angerufen, hat aber nichts gebracht. Erst als ich mich an der Versicherungsvertreter vor Ort gewendet habe, kam Bewegung in die Sache. Ein paar Tage später hatte ich einen Bescheid im Briefkasten, dass die Kosten übernommen werden, da auch die Beihilfe bezahlt hat. Waren rund 1500 Euro....

Ach ja, ich wohne in Bayern.

LG Bunny

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