Sozialleistungen von Vollzeit auf Halbtags- wer kennt sich aus bzw. ist vom Fach?

sunny_nina

Sozialleistungen von Vollzeit auf Halbtags- wer kennt sich aus bzw. ist vom Fach?

Beitrag von sunny_nina » 18 Mai 2011, 13:14

Hallo-

ich habe gestern zu meiner Bewerbung auf eine Halbtagsstelle schon ein Vorstellungsgespräch bekommen und mich natürlich riesig gefreut. #D
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings das Finanzielle, da ich meine Arbeitszeit redieren möchte.
Zu meiner Situation:
Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder im Alter von 10 und 16 Jahren.
Meine Tochter (10) kommt nach den Ferien in die 5. Klasse der Realschule, mein Sohn (16) geht in die 9 Klasse einer Förderschule, da er behindet und Entwicklungsverzögert ist.
Ich arbeite als Sekretärin in Vollzeit im öffentlichen Dienst, mein Mann studiert in einer anderen Stadt (400 km) und kommt nur am WE nach Hause.

Wir kommen mit der Belastung nicht mehr zurecht. Vor 18:00 Uhr komme ich nie nach Hause. Die Kinder sind alleine. Sie gehen zwar zur OGS, schaffen aber dort weder vom Pensum noch vom Leistungniveao die Hausaufgaben. Beide haben LRS und brauchen Unterstützung. Montags kommt schon eine Studentin, die nach den Hausaufgaben schaut, mehr können wir uns nicht leisten. Es reicht trotzdem nicht. Unsere Tochter hat nur mit viel Mühe die Realschulempfehlung bekommen.
Fakt ist das ich nachmittags nach Hause gehöre, da die gesamte Schulbildung auf der Strecke bleibt, die Kinder alleine sind - deshalb auch die Halbtagsstelle. (75 % Stellen sind zurzeit nicht vorhanden - ich kann mich intern versetzen lassen)
Ich bin selber am Rande der Erschöpfung und habe jetzt zum Glück eine Kur bewilligt bekommen.
Meine brennenste Frage: Was wird die Arge von alldem halten? Darf ich überhaupt die Stunden reduzieren und mich damit in den Leistungsbezug begeben?
Wir haben derzeit ca. 1700 Euro netto + Kindergeld. Wenn ich die Halbtagsstelle nehme hätten wir nur 900 netto + Kindergeld.
Bitte glaubt nicht, dass ich es mir bequem machen möchte und jetzt einfach mal auf Staatskosten länger zu Hause sein möchte. Als ich meine jetzigen Stelle vor 3 Jahren bekam habe ich dafür jeden Tag dem lieben Gott gedankt. :( Ich würde ja auch Vollzeit arbeiten aber die Kinder leiden sehr darunter. Meine Tochter muss jetzt auch 2 x die Woche zur Psychotherapie weil sie so zurückhaltend und ängstlich ist. Das schaffe ich mit einer Vollzeitstelle einfach nicht.
Und natürlich wünsche ich mir, dass mein Mann auch etwas zum Familieneinkommen beiträgt. Er tut es aber nicht, was er damit begründet, dass er nur noch 6 - 8 Monate Student ist und seine Abschlussarbeiten schreibt...Er hat aber nie wirklich beruflich Fuß gefasst...Manchmal denke ich schon an Trennung :heul:
So, sorry für das lange Posting. Vielleicht kann ja jemand Licht ins Dunkel bringen und mir in etwa sagen, was mich bei Arge, Wohngeldstelle etc. erwarten wird oder auch wo man sich z. B. beraten lassen kann.
Ich habe auch Angst das die Arge mir gar nix zahlt wenn ich einfach so die Stelle wechsele....
Danke an alle!

Leini
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Registriert: 03 Feb 2011, 11:10

Beitrag von Leini » 18 Mai 2011, 13:59

also ich versuche es mal-ist ja doch ganz schön lang ;)
wenn dein Mann der Vater der Kinder ist, ist er verpflichtet sich am Unterhalt der Kinder zu beteiligen
außerdem muss er, wenn er mit im Mietvertrag steht anteilig seine Mietkosten zahlen( was steht denn im BAFÖG-Bescheid )
das wäre ein Punkt was auch im Jobcenter als Anmerkung kommen wird notfalls wird dein Mann angeschrieben
mit deinem AG schließt du einen befristeten Vertrag zur Arbeitszeitverkürzung, dann beantragst du den kompletten Freibetrag für beide Kinder ( heisst evtl. beim Finanzamt Steuerkarte ändern lassen)
ich würde an deiner Stelle Wohngeld beantragen und dann musst du wohl oder übel ALG 2 beantragen, ich sage dir aber gleich dein Mann wird zu den Zahlungen herangezogen
wenn du sowieso über Trennung nachdenkst berate dich mit deinem Anwalt, sage das deinem Mann auch und mach ihm darauf aufmerksam wenn er nicht mitspielt wird er sein Studium vergessen können entweder er beteiligt sich an den Familienkosten oder er wird dazu verdonnert
wei es gerne möchte
ich weiß du hast viele Fragen-hoffe ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen ?

sunny_nina

Beitrag von sunny_nina » 18 Mai 2011, 14:19

Hallo Leini,
danke für deine Antwort.
Klar wird mein Mann gefragt warum er nichts verdient, das ist mir schon bewusst.
Ich bin noch nicht bereit mich zu trennen...(anderes Thema ;) )
Wie würde es denn schlechtestenfalls für uns ausgehen? Das wir vom Wohngeld und dem Halbtagsjob leben müssen? Dann müssten wir einen Kredit aufnehmen bis das Studium beendet ist.

nifyja
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Beitrag von nifyja » 18 Mai 2011, 14:24

Mußt du für den Unterhalt deines Mannes aufkommen?
Wenn der nur am WE da ist, hat er ja auch noch Wohnkosten.

Was studiert er denn?
Vielleicht sucht er sich mal einen Nebenjob zum Studium, hat mein GG
damals auch so gemacht.

sunny_nina

Beitrag von sunny_nina » 18 Mai 2011, 14:36

Hallo Tina,

er hat dort zum Glück keine Mietkosten. Er studiert ca. 400 km von uns entfernt. Ja ich verdiene unser Familieneinkommen alleine.
Ich wünsche mir, dass er sich eine Nebenbeschäftigung sucht aber er macht es nicht. Der einzige Job, den er neben dem Studium ausgeübt hat, war voriges Jahr in den Semesterferien :( und den hatte ich ihm besorgt. Er kommt nicht aus den Pötten! :kopfanwand:

Ich weiß nicht ob ich einen Antrag auf Arbeitszeitreduzierung stellen kann. Ich bin Angestellte einer Hochschule und habe eine zusammengesetzte Stelle. Um halbtags zu arbeiten werde ich das Instiut wechseln müssen.

nifyja
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Registriert: 15 Okt 2010, 11:06

Beitrag von nifyja » 18 Mai 2011, 14:41

Dann würde ich dem Herren keinen Pfennig mehr geben.
Mal sehen was er dann sagt.

Wird er sein Studium denn schaffen und danach sofort Arbeit finden?
Sonst hast du ihn nachher dein Leben lang auf der Tasche liegen
und das würde ich mir scharf überlegen.

sunny_nina

Beitrag von sunny_nina » 18 Mai 2011, 14:47

Du hast ja Recht.... )x

Ich schaff es momentan nicht und eine Trennung schon gar nicht und dann ist da noch die Hoffnung das er sich ändert....aber
die Aussichten nach dem Studium direkt zu arbeiten sind eher schlecht als recht. Er kriegt es einfach nicht auf die Reihe, ich manage zu Hause alles.

Ich hoffe in der Kur wird es für mich VIELE Gespräche geben...

bitzibu

Erst erkundigen

Beitrag von bitzibu » 18 Mai 2011, 14:53

Hallo ,

erkundige dich doch mal beim Arbeitsamt, und schildere deine Situation. Meist ist es einfacher wenn man vorher frägt und vieles klärt sich dann. Du kanst ja auch mal zur Wohngeldstelle gehen, die kennen sich meist ganz gut aus und bei uns sind die auch echt sehr nett und hilfsbereit.

Also fragen kostet nichts.

Grüßle

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cuddle
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Beitrag von cuddle » 18 Mai 2011, 15:18

Sorry, ich kenn mich damit zwar nicht aus, aber wenn ich irgendein Amt wäre würde ich definitiv danach fragen, was denn dein Mann zum Familieneinkommen beiträgt und auch einfordern, das er sich einen Job sucht.
Es kann ja irgendwo nicht sein, das die Allgemeinheit dafür zahlt, weil dein GG keinen Bock hat.
Bitte nicht falsch verstehen. Fürd dich und deine Kinder würde ich mir schon wünschen, das ihr Unterstützung bekommt. Aber die Haltung von deinem Mann kann ich gar nicht verstehen. Er hat Verantwortung für seine Kinder. Die kann er nicht einfach auf dich abwälzen und dann auch noch dabei zusehen, wie du vor die Hunde gehst. . . .
Königsblaue Grüße
Heike


2008 Ostseeklinik Kühlungsborn
2012 CBT Haus am Meer Borkum
2016 Die Insel Juist
2017 Gesundheitswoche Maria am Meer Norderney
2019 Gesundheitswoche - wieder Norderney

sunny_nina

Beitrag von sunny_nina » 18 Mai 2011, 16:13

Ihr habt Recht was meinen Mann betrifft. Wenn er aber nicht arbeitet und ich trotzdem die Arbeitsstunden reduziere muss ich vorher wissen wo ich dran bin.
Habe auch schon gedacht, dass ich einfach beim Amt nachfrage was auf mich zukommt, wenn ich nur Halbtags arbeiten würde. Andererseits habe ich Angst das mir dann verboten wird die halbe Stelle überhaupt anzunehmen. Ich denke aber schon das mein Hausarzt und der Kindarzt und die Kinderpsychologin mir bescheinigen würden, dass es uns so wie es jetzt ist nicht gut geht...aber ob das reicht?!

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