Lernbehinderung

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Isus72
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von Isus72 » 08 Nov 2014, 21:16

Natürlich geht es anderen immer noch schlimmer, als einem selbst. Das darf man nicht vergessen und doch darf man ab und zu über die eigene Situation jammern und klagen. Das tue ich auch, vermutlich jeder mal irgendwann. Mein Sohn J. hat seit Geburt schweres Asthma, meine Tochter jetzt LRS und Dyskalkulie, ich selbst habe auch einige gesundheitliche Problemchen + Arbeit + 3 Kinder + kranke Schwiegereltern und noch einen freiwilligen "Zweitjob".

Dein Sohn macht dir halt gerade, und seit einiger Zeit schon, Sorgen. Du willst das Beste für ihn, weißt aber manchmal nicht, was genau das ist. Ich denke nicht, dass dir eine Kurklinik wirklich helfen kann. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Kurkliniken medizinisch nicht ganz so gut sind. Im Fachklinikum Borkum habe ich meinen Sohn J. zu seiner Reha 2013 allerdings hervorragend betreut gefunden.

Für die Probleme, die dein Sohn hat eine gute Klinik zu finden ist bestimmt nicht leicht. Weißt du denn schon wohin es geht?
Isus(47) + C(49) + F(22) + J(18) + E(16)
2005 Sylt
2007 Friedrichskoog
2009 Kühlungsborn
2011 Bad Schönborn
2013 Borkum
2015 Borkum
2017 Graal-Müritz
2020 Bad Pyrmont

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Claudia70Benedikt
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von Claudia70Benedikt » 09 Nov 2014, 18:54

giuly hat geschrieben:Es ist sehr schwierig " besondere " und nicht normale Diagnosen zu akzeptieren. Gerade unsere Tochter, ehemaliges Fruehchen, staendug Bronchitis, Asthma & Co. wird Anfang des Jahres krank. Bis dahin war sie schon anders....zumindest uncool und noch sehr Kind. Jetzt im Nachhinein aergere ich mich, dass ich mich frueher habe verunsichern lassen. Denn was Anfang des Jahres a lles war, laesst alles vorherige laecherlich aussehen. Und leider hat sie davon eine starke Schaedigung des Swhnervs und somit Gesichtsfeldausfaelle zurueckbehalten, keine Besserung in Sicht und somit eine Sehbehinderung. Wir haben einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt, aber das war hart. Und es ist hart zu sehen wie Familie und Bekannte mit umgehen, meist sture Verdraengung.
Daher ist es gut, wenn man hier mal alles abladen kann. :)
Ja, daß man bei gesundheitlichen Veränderungen oft nicht richtig wahrgenommen wird habe ich auch erfahren müßen. Mein Mann hatte vor Jahren einen schweren Arbeitsunfall und dadurch hat sich auch unser Freundeskreis gewandelt. Eine "gute" Freundin hat mich damals ernsthaft gefragt, warum ich jeden Tag meinen Mann im Krankenhaus besuche. Warum ich mir das antun würde? Ich habe darauf damals nicht geantwortet und es bis heute nicht getan. Sie würde die Beweggründe eh nicht verstehen. Daß ich das nicht nur ihm zuliebe mache, sondern auch für mich und oder auch für meine Kinder, damit könnte sie eh nix anfangen. Wenn der Tod eines geliebten Menschen näher ist, als das Leben, sieht man manches aus anderen Blickwinkeln. Heute haben wir kaum noch Kontakt zu dieser "guten" Freundin, wahre Freunde finden man erst dann, wenn das Leben verkehrt läuft. Auch wir haben ca. 1 Jahr später einen Schwerbehindertenantrag gestellt und ein jahrelanger Kampf mit den Behörden hat damals begonnen. Vor ein paar Wochen erst kam die unbefristete Genehmigung. Vorher mußten wir alle paar Monate neu beantragen bzw. verlängern lassen. Eine ewige Rennerei ist das, von den Problemen ganz zu schweigen. Manchesmal habe ich zu meinem Mann gesagt, die denken wohl, es würde ein Wunder passieren und alles ist plötzlich wieder ungeschehen. In meiner Wut habe ich auch oft ironisch gesagt: Heute geht es Dir besser als vor dem Unfall. Wir müssen uns das nur einreden dann wird das schon. Und es passt in das System der Behördenkriege.
Ich wünsche deiner Tochter nichts sehnlicher als Gesundheit, das höchste Gut überhaupt. Und euch als Eltern die Kraft, den Kampf aufzunehmen und durchziehen zu können. Einfach ist das nicht.
Ich schicke euch ein paar Engel, die auf euch aufpassen.
Alles Liebe
Liebe Grüße
Claudia

Mutter-Kind-Kur in Graal-Müritz, Klinik Meeresbrise vom 18.11. bis 09.12.2014

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Claudia70Benedikt
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von Claudia70Benedikt » 09 Nov 2014, 19:10

Isus72 hat geschrieben:Natürlich geht es anderen immer noch schlimmer, als einem selbst. Das darf man nicht vergessen und doch darf man ab und zu über die eigene Situation jammern und klagen. Das tue ich auch, vermutlich jeder mal irgendwann. Mein Sohn J. hat seit Geburt schweres Asthma, meine Tochter jetzt LRS und Dyskalkulie, ich selbst habe auch einige gesundheitliche Problemchen + Arbeit + 3 Kinder + kranke Schwiegereltern und noch einen freiwilligen "Zweitjob".

Dein Sohn macht dir halt gerade, und seit einiger Zeit schon, Sorgen. Du willst das Beste für ihn, weißt aber manchmal nicht, was genau das ist. Ich denke nicht, dass dir eine Kurklinik wirklich helfen kann. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Kurkliniken medizinisch nicht ganz so gut sind. Im Fachklinikum Borkum habe ich meinen Sohn J. zu seiner Reha 2013 allerdings hervorragend betreut gefunden.

Für die Probleme, die dein Sohn hat eine gute Klinik zu finden ist bestimmt nicht leicht. Weißt du denn schon wohin es geht?
Ja, wir fahren am 18. dieses Monats in die Meeresbrise nach Graal-Müritz. Allerdings war nicht Benedikt der Anlass dazu, sondern doch ich. Ich bin erschöpft und kaputt, schwanke ständig zwischen Mut und Verzweiflung hin und her, komme mit den Wesenveränderungen meines Mann nicht wirklich klar und die ständige Problematik mit Benedikts Schulproblemen. Alles in allem haben mich die letzten Jahre unglaublich viel Kraft gekostet, soviel von mir verlangt, daß ich schon seit einem Jahr merke, ich schaffs nicht und schon gar nicht allein ohne Hilfe. Deshalb hat mir mein Arzt auch zu einer Kur geraten, Abstand kriegen vom Alltag, mal die Sorgen vergessen zu dürfen, wenn auch nur für eine ganz kurze Zeit. Ich fühle mich ausgebrannt und ertrage einfach keine Hiobsbotschaften mehr. Wie soll ich zu Kräften kommen, wenn keine Ruhe da ist zum auftanken? Mein Akku ist seit einem Jahr auf -10 und ich komme nicht mal mehr auf 0. Selbst 3 Wochen Urlaub im Sommer haben keine Besserung gebracht. Mir ist auch klar, daß die Kur meine Probleme nicht lösen kann, aber ich möchte einfach mal nichts organisieren müssen, keine Briefe schreiben, einfach nur mal den Tag geniessen dürfen, machen was mir gut tut. Das ist schon sooooo lange her. Wahrscheinlich werd ich dort auch noch verrückt, weil ich das überhaupt nicht gewohnt bin. Meine Hoffnung liegt dahingehen, daß ich wieder zu mir komme und meine Kräfte bündeln kann. Sonst seh ich echt schwarz.
Liebe Grüße
Claudia

Mutter-Kind-Kur in Graal-Müritz, Klinik Meeresbrise vom 18.11. bis 09.12.2014

meiners001
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von meiners001 » 25 Nov 2014, 20:13

Hallo,

nicht nur das wir Vornamenspartner sind... wir haben auch ein Kind mit derselben Problematik... mein Sohn hat auch eine AVWS und dazu noch ein visuelle Wahrnehmungsschwäche... auch für unseren Sohn wurde schon ein sonderpädagogisches Gutachten erstellt... allerdings hat er den Status "Integrationskind" nicht bekommen... sein IQ-Test ist zu gut, um den Status zu bekommen... und ganz ehrlich? Ich beneide euch ein wenig... ich hätte auch so gern einen Integrationshelfer für ihn... bekomme aber keinen...

Das Wort "Lernbehinderung" muss in der Kostenübernahme stehen... sonst würdet ihr keinen Integrationshelfer bekommen... das ist also eigentlich nur eine reine Formsache... mach Dir da bloß nicht einen zu großen Kopf drum... Ich wollte für meinen Sohn auch einen Integrationshelfer haben... als die Tante vom Jugendamt aber gesagt hat, dass mein Kind eine diagnostizierte seelische Behinderung haben muss, hatte sich das Thema für uns erledigt... das ist er nicht... und zwar so gar nicht... selbst, wenn ich es wollen würde - er ist es nicht...

Aber eine Frage habe ich noch... warum habt ihr keine Schule gewählt mit einem tollen Förderkonzept? Mein Sohn wiederholt jetzt gerade die 2te Klasse... diese Entscheidung war für uns auch total schwer zu treffen... ich wusste wirklich nicht, ob es richtig ist... mittlerweile bin ich froh diesen Schritt gegangen zu sein... er hat endlich Erfolgserlebnisse (endlich mal ein ganzen Diktattext geschrieben... im Klassenraum... mit nur 3 Fehlern)... auch seine Konzentration ist besser geworden... also alles in Einem haben wir eine gute Entscheidung getroffen...

Wenn er mit der Grundschule fertig ist, soll er auf eine integrative Gesamtschule... wir haben hier im Landkreis zwei davon... und die eine davon hat auch ein vernünftiges Förderkonzept... deshalb soll er auf genau diese Schule...

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Claudia70Benedikt
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von Claudia70Benedikt » 14 Jan 2015, 20:16

meiners001 hat geschrieben:Hallo,

nicht nur das wir Vornamenspartner sind... wir haben auch ein Kind mit derselben Problematik... mein Sohn hat auch eine AVWS und dazu noch ein visuelle Wahrnehmungsschwäche... auch für unseren Sohn wurde schon ein sonderpädagogisches Gutachten erstellt... allerdings hat er den Status "Integrationskind" nicht bekommen... sein IQ-Test ist zu gut, um den Status zu bekommen... und ganz ehrlich? Ich beneide euch ein wenig... ich hätte auch so gern einen Integrationshelfer für ihn... bekomme aber keinen...

Das Wort "Lernbehinderung" muss in der Kostenübernahme stehen... sonst würdet ihr keinen Integrationshelfer bekommen... das ist also eigentlich nur eine reine Formsache... mach Dir da bloß nicht einen zu großen Kopf drum... Ich wollte für meinen Sohn auch einen Integrationshelfer haben... als die Tante vom Jugendamt aber gesagt hat, dass mein Kind eine diagnostizierte seelische Behinderung haben muss, hatte sich das Thema für uns erledigt... das ist er nicht... und zwar so gar nicht... selbst, wenn ich es wollen würde - er ist es nicht...

Aber eine Frage habe ich noch... warum habt ihr keine Schule gewählt mit einem tollen Förderkonzept? Mein Sohn wiederholt jetzt gerade die 2te Klasse... diese Entscheidung war für uns auch total schwer zu treffen... ich wusste wirklich nicht, ob es richtig ist... mittlerweile bin ich froh diesen Schritt gegangen zu sein... er hat endlich Erfolgserlebnisse (endlich mal ein ganzen Diktattext geschrieben... im Klassenraum... mit nur 3 Fehlern)... auch seine Konzentration ist besser geworden... also alles in Einem haben wir eine gute Entscheidung getroffen...

Wenn er mit der Grundschule fertig ist, soll er auf eine integrative Gesamtschule... wir haben hier im Landkreis zwei davon... und die eine davon hat auch ein vernünftiges Förderkonzept... deshalb soll er auf genau diese Schule...
Hallo,

wir haben für unseren Sohn ganz bewusst diese Schule ausgesucht, weil es die einzige Schule war, die Kinder als Individuum ansehen und die die Förderung dort ansetzt, wo die Kinder stehen. Leider ist es bei uns im Saarland sehr schwierig, ob Schulen oder Schüler, Gelder genehmigt zu bekommen. Und so war es eben in diesem Schuljahr, die Gelder wurden nicht genehmigt. Als Konsequenz daraus wurden für die diesjährigen Schüler der 5. Klasse keine Stunden der Integrationslehrerin genehmigt. Warum auch immer, das wissen nur diejenigen, die das beschloßen haben. Also suchen wir zusammen mit Benedikts Lehrern nach einer Lösung. Wir als Eltern arbeiten mit der Schule sehr eng zusammen, es ist eine kleinere Schule, in der familiäre Atmosphäre herrscht. Das ist für ein Kind mit Lernproblemen wichtig und wir Eltern sind mehr als überzeugt davon, daß es funktionieren kann. Es gab für uns keine alternative bei der Schulwahl. Wir haben erste Kontakte zur Schule bereits in der 3. Klasse geknüpft und keine andere Schule konnte uns überzeugen. Also haben wir schon die beste Basis geschaffen. Aber in unserem Staat ist es manchmal schon nicht so einfach, wenn man "Besonders" ist.
Was ist denn eine "integrative" Gesamtschule? Habe noch nie davon gehört.
Liebe Grüße
Claudia

Mutter-Kind-Kur in Graal-Müritz, Klinik Meeresbrise vom 18.11. bis 09.12.2014

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Re: Lernbehinderung

Beitrag von meiners001 » 01 Feb 2015, 21:22

Hallo,
habe deinen Beitrag jetzt erst gesehen...

Also eine IGS ist eine Schulform wo erst in der 9. Klasse mit welchem Schulabschluss ein Kind die Schule verlässt. Die 5 und 6 Klasse wird genutzt um gute Sozialkompetenz zu lehren... ab der 7. Klasse fängt es dann mit Kursen an... in der 8. und 9. Klasse werden dann noch mehr Fächer in Kursen angeboten... und je nachdem wie das Kind steht, kann es nach der 9. Klasse abgehen oder auch nach der 10. Klasse... und es kann Abitur nach der 12. Klasse oder auch nach der 13. Klasse machen...

Die richtige Schule zu wählen ist in der Tat nicht so einfach... in Niedersachsen wird ja die Schule nach Schuleinzugsgebiet bestimmt... bei der Grundschule war es schon so, dass wir unseren Sohn eigentlich auf eine andere Grundschule schicken wollten... leider wurde sie geschlossen... dann gab es noch eine Schule, die wir für unseren Sohn gut gefunden hätten... aber auch diese wurde leider geschlossen... um ihn auf diese Schulen schicken zu können, hätten wir eine Freistellung der eigentlichen Schule gebraucht... das wäre aber kein Problem gewesen... nun ist er auf der für uns zuständigen Schule und es klappt wirklich gut... es geben sich alle Mühe...

Bei der weiterführenden Schule ist es ganz ähnlich... wir haben hier eine Oberschule (Haupt- und Realschule in einem)... die ist nur 5 Minuten von unserem Zuhause entfernt... allerdings ist sie für unseren Sohn viiieeelll zu groß... die nächste Schule ist in einem Nebenort (allerdings gleiche Kommune) und wenn es mit der IGS nicht klappen sollte, wird unser Sohn auf die Oberschule im Nachbarort gehen... die ist kleiner und familiärer und kennt sich mit "besonderen" Kindern aus...

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Claudia70Benedikt
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von Claudia70Benedikt » 02 Feb 2015, 06:28

Hallo meiners001,

Danke für die Antwort. Bei uns nennt sich die von Dir genannte Schule Gemeinschaftsschule. Das System ist fast das gleiche. Die Schüler können dort auch bis zum Abitur alles schaffen, was für sie individuell möglich ist. Ich denke, für Kinder mit Lernbehinderung ist das sowieso die beste Lösung. Am kommenden Donnerstag haben wir einen Gutachter-Termin. Dort soll geklärt werden, ob die Schwierigkeiten unseres Kindes eine weitere Lernförderung notwendig machen. Das Jugendamt soll die Kosten für den Mehraufwand tragen. Ich bin gespannt, was dabei heraus kommt. Leider fühle ich mich als Mutter, und da spreche ich sicherlich auch für mein Kind, richtig im Stich gelassen. Benedikt hat Mathe, Rechtschreib und Konzentrationsschwierigkeiten, was ja auch schon seit Jahren feststeht, aber wir bekommen einfach keine gezielte Hilfe geboten und trampeln immer wieder auf einem Punkt. Der Ursprung der Probleme wird nicht angepakt und ich finde, ohne die Grundmauern fest zu verankern kann der Aufbau darauf nicht funktionieren. Hoffentlich kann uns die Gutachterin ein entprechendes, für uns positives Gutachten erstellen. Allerdings bin ich kritisch, weil wir Erfahrungen haben, was Gutachter betrifft aufgrund der vielen Gesundheitsprobleme meines Mannes. Na ja, erst mal abwarten.
Liebe Grüße
Claudia

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Re: Lernbehinderung

Beitrag von meiners001 » 07 Feb 2015, 21:18

Oh man... was mich an der gesamten Geschichte immer wieder stört... DIESE ABHÄNGIGKEIT VON ANDEREN... um etwas zu bekommen... das Kind ist doch schon "bestraft" genug mit seinen "Besonderheiten"... und wenn man ihm dann helfen will, stolpert man ständig über iwelche Leute, die meinen über das Leben meines Kindes zu bestimmen. Dabei würde doch so gut wie keiner sein Kind so "vorführen", wenn es nicht nötig täte... das ist doch nicht schön, dass das Kind eine "Sonderbehandlung" braucht...

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Claudia70Benedikt
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von Claudia70Benedikt » 07 Feb 2015, 22:14

Oh ja, da muss ich Dir uneingeschränkt recht geben.
Wir haben den ersten Teil des Gutachtens hinter uns, müssen aber nochmal hin wegen des IQ-Testes. Von mir aus bräuchte man den nicht machen, ich halte nicht viel von solchen Standarttest, die einem immer wieder aufgebürdet werden. Die sind nicht aussagekräftig, es gibt auch viel zu viele davon, um das vergleichen zu können. Außerdem sind wir alle Individien so auch unsere Kinder. Aber das Jugendamt verlang diesen dämlichen Test. Also muss Benedikt da durch... :x
Die Psychologin hat eine Rechenstörung festgestellt. Ich habe sarkastisch gedacht: Na das ist ja mal eine Neuigkeit. Manchmal kommt man sich so richtig vera..... vor. Da kämpfen wir nun seit der 1. Klasse um Hilfe und dann erkennt man in der 5. Klasse eine Rechenstörung. Is ja doll... Das schönste war, dass die Psychologin gar nicht wusste, warum wir hier sind. Erklärt uns zu Anfang des Gespräches, dass zur Kostenübernahme eine psychische - sowie eine Lernstörung vorliegen muß. Ich habe mich gefragt, was sie mir jetzt damit sagen will. Antwort habe ich bis jetzt nicht gefunden. Nur verstanden, dass den Kindern, die nicht seelich belastet sind auch keine Therapie zusteht. Verstehe ich nicht, sind diese Kinder denn besser mit ihrer Lernstörung dran als die anderen? Außerdem kommt es zwangsläufig bei einer unbehandelten Lernstörung unweigerlich zu psychischen Beschwerden.
Ich bin jetzt echt gespannt, was dabei rauskommt. Wie ich bereits geschrieben habe bin ich ja in diesem Punkt nicht so wirklich optimistisch, aber man soll die Hoffnung ja nicht verlieren.
Liebe Grüße
Claudia

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aufdemWeg
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Re: Lernbehinderung

Beitrag von aufdemWeg » 07 Feb 2015, 22:23

Claudia70Benedikt hat geschrieben:Außerdem kommt es zwangsläufig bei einer unbehandelten Lernstörung unweigerlich zu psychischen Beschwerden.
so lange das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist, kann man ja noch "hoffen"
bzw. aufschieben - und hoffen, dass, wenn der Mensch (Kind, Pubertierender etc.) alt genug ist, eine andere Stelle für die Kosten aufzukommen hat :roll: :evil:

ist leider öfter so und für die, die darum kämpfen anstrengend und die Auswirkungen :(

wünsche viel Kraft für's weiter kämpfen!
Finde Menschen, die dir gut tun gib ihnen Vertrauen
gehe denen aus dem Weg, die dir nicht gut tun
und behalte jene im Augenwinkel, die dir schaden, aber mache sie nicht zum Mittelpunkt deiner Gedanken/deines Fühlens - den Platz haben sie nicht verdient

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