Mein erfolgreicher Widerspruch!

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Line0608
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Mein erfolgreicher Widerspruch!

Beitrag von Line0608 » 24 Jan 2016, 20:43

Widerspruch




Sehr geehrte Damen und Herren,

ich erhebe hiermit fristgerecht Widerspruch gegen Ihren ablehnenden Bescheid vom 18.11.2015 bezüglich der beantragten Mutter-Kind-Maßnahme, da diese Ablehnung nicht nachzuvollziehen ist.
Sie schreiben, dass Gutachter der MDK zu der Ergebnis kommt,dass eine vorzeitige "Komplexe interdisziplinäre Behandlung im Form einer Vorsorgemaßnahme" für mich nicht notwendig ist“.
Wie Sie in meinem Antrag lesen konnten, hat mein behandelnder Arzt ausdrücklich, die vorzeitige Mutter-Kind-Maßnahme befürwortet. Auch ist die Herausnahme aus meinem Alltag unbedingt zwingend erforderlich, damit Maßnahmen greifen können!

Der MDK beurteilt lediglich nach Richtlinien der Krankenkasse meine medizinischen Befunde. Meine allgemeine Lebenssituation als Mutter mit zwei Kindern, für die ich auf Grund der Arbeitssituation meines Mannes tagsüber ausschließlich allein verantwortlich bin. Und das ich zusätzlich als Krankenschwester im Nachtdienst tätig bin, findet überhaupt keine Beachtung. Meine Ärzte sehen aber den tatsächlichen gesundheitlichen Zustand und haben mir die Kur mehrfach empfohlen, da definitiv die mütterspezifischen Belastungen im Vordergrund stehen.

Ich will Ihnen noch einmal ausführlicher meine persönliche Situation beschreiben um meine mütterspezifischen Belastungen zu schildern:

Seit ca. einem halben Jahr habe ich schreckliche Hautprobleme ( Diagnose: Neurodermitis,
Ekzeme ), vor allem an meinen Händen. In erster Linie nach der Arbeit bekomme ich starken Ausschlag mit unendlichem Juckreiz an beiden Händen. Durch das ständige Jucken gehen die Hände auf und es fängt an zu nässen. Zudem macht dieser Juckreiz mich wahnsinnig! Und da ich als Krankenschwester tätig bin, kommen meine verletzten Hände ständig mit Desinfektionsmitteln in Berührung, was dann zum brennen der Hände führt. Zur Zeit platzt die Haut an manchen Fingern auf. Diese offenen Stellen schmerzen sehr.

Durch meinen Schichtdienst, in erster Linie bin ich aber im Nachtdienst tätig, ist mein Biorhythmus gestört. Schlafstörungen sind an der Tagesordnung, sowie Migräne und auch Gewichtszunahme durch unregelmäßiges Essen.



Durch den Stress im Beruf, in der Familie und durch die Pflege meiner Großmutter, bin ich nur noch im Stress. Ich funktioniere nur noch. Aber ohne System! Die Quittung bekomme ich dann durch schlimme Nervenschmerzen zu spüren, die mich an den Rande der Verzweiflung bringen.
Diese schlimmen Schmerzen kommen einfach aus dem Nichts angeflogen. Es sind so schlimme Schmerzen, dass ich mich in dieser Zeit auf nicht anderes konzentrieren kann. Ich greife dann sehr schnell zu Schmerzmitteln, um es nicht noch schlimmer werden zu lassen.

Ich bin Erschöpft, ich leide unter Schlaflosigkeit, ich hab Angstzustände, Konzentrationsschwierigkeiten,ich bin ständig müde, ich habe unerträgliche Kopfschmerzen, Rückenschmerzen.Ich habe meine fröhliches Sein verloren, sehe alles nur negativ und bin sehr oft am weinen. Noch dazu kommen andere Erkrankungen, wie Trigeminusneuralgie, oft Grippale und Magen-Darm Infekte ( inkl. einer Pneumonie ),unerklärliche Bauchschmerzen, Haarausfall, sehr trockene Haut, chr. Pansinusitis ( auch schon operiert ), wo im Akutfall weder riechen noch schmecken kann , Wassereinlagerung in den Beinen und Füßen und andere. Das Alles macht mein Leben als Hausfrau, Mutter, Ehefrau sehr schwer. Das erlaubt mir nicht, meinen 24h Job so gut zu erledigen wie ich will. Meine Gesundheitsprobleme sind so komplex, dass sie mit einzelnen ambulanten Maßnahmen nicht ausreichend behandelt werden können.

Nach meiner Meinung und der Meinung meiner Ärzte sind in meinem Fall ausreichend medizinische Gründe gegeben, um eine stationäre Vorsorgemaßnahme vorzeitig bewilligen zu können. Ich brauche Abstand zur meine gewohnten Umgebung (was von meinem Hausarzt ausdrücklich befürwortet wird), zu meinem Ehemann (um uns beiden Zeit und Ruhe zu bringen), und ich brauche ehrlich Zeit für mich, für meine Gesundheit.

In der gewünschten Mutter-Kind-Maßnahme möchte ich meinen Kindern wieder näher kommen und intensive Zeit mit ihnen verbringen. Ganz unbeschwert und ohne Alltagsbelastungen. Das kann sich nur positiv auf die Mutter-Kind-Beziehung auswirken! Außerdem ist es mir sehr wichtig, dass ich meine Kinder um mich habe, wenn ich mich um Sie sorgen müsste, könnte ich mich nicht richtig auf die Kurmaßnahmen konzentrieren. Zu Hause wäre eine Betreuung ohne fremde Hilfe nicht möglich, da mein Mann berufstätig ist. Ich weiß, dass in Mutter-Kind-Kurhäusern die Betreuung ganz groß geschrieben wird und meine Kinder dort sehr gut versorgt und auch therapiert wären. Ich verspreche mir durch den Abstand zum belastenden Alltag, durch entsprechende Therapien, sowie medizinischer und psychologischer Betreuung einen anhaltenden Kurerfolg für mich und meine Familie, die von meiner gesundheitlichen Situation auch betroffen ist.



Grundsätzlich haben alle Frauen in Familienverantwortung Anspruch auf eine medizinische Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme nach §§ 24 und 41 SGB V, wenn diese medizinisch indiziert ist und der Arzt die medizinische Notwendigkeit dieser Maßnahme attestiert hat.
Nach Untersuchungen der Medizinischen Hochschule Hannover profitieren Kurteilnehmer noch mindestens ein Jahr lang von der Kur. Dies zeigt sich in wenigen Krankheitstagen, einem geringeren Medikamentenkonsum und in einem positiveren Miteinander der Familie.

Mit der Gesundheitsreform im April 2007 hat der Gesetzgeber wichtige Änderungen für den Bereich Vorsorgemaßnahmen für Mütter entschieden. Die neuen Regelungen beinhalten, dass ambulante Maßnahmen nicht vorrangig sind bzw. nicht ausgeschöpft sein müssen, bevor eine stationäre Maßnahme bewilligt wird. Weil die körperlichen und seelischen Belastungen im Familien- und Erziehungsalltag krank machen können, sind Mütter-Kuren als stationäre Leistungen der medizinischen Vorsorge nun zu Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen geworden und müssen genehmigt werden, wenn die medizinischen Voraussetzungen vorliegen.




Mein immer noch aktueller Kurantrag liegt Ihnen vor. Sicherlich können Sie weitere Auskünfte von meinem behandelnden Hausarzt erhalten. Also bitte ich Sie, meine Unterlagen, insbesondere die Atteste des Arztes und meine Selbstauskunft noch einmal zu prüfen. Falls die Unterlagen immer noch ein begrenztes Bild der Situation wiedergeben, bitte ich um eine persönliche Vorstellung beim MDK.

Muttergenesungskuren sind u. a. angebracht, um eine Erkrankung zu heilen, zu bessern oder deren Verschlimmerung zu verhüten. Da ich inzwischen am Rande meiner Kräfte angekommen bin, bitte ich Sie, diese vorzeitig geplante Mutter-Kind-Maßnahme zu genehmigen.

Zu ihrer Information, möchte ich die vorzeitige Kur erst im kommenden Jahr antreten.
Allerdings bedarf es eines frühzeitigen Antrages, um einen geeigneten Platz in einer guten Klinik und im gewünschten Zeitraum zu bekommen.

In der Hoffnung auf einen baldigen positiven Bescheid verbleibe ich.

Mit freundlichem Grüßen
2012 Miramar
2014 Friesenhörn Horumersiel
2016 Glowe ( KG 10 )

ginacat
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Re: Mein erfolgreicher Widerspruch!

Beitrag von ginacat » 26 Jan 2016, 13:37

DANKE
April 2014 Borkum - Haus am Meer

Line0608
Beiträge: 37
Registriert: 22 Dez 2015, 04:16

Re: Mein erfolgreicher Widerspruch!

Beitrag von Line0608 » 27 Jan 2016, 10:43

Bitte gerne!
2012 Miramar
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2016 Glowe ( KG 10 )

gartenzwerge2007
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Registriert: 04 Jun 2015, 21:46

Re: Mein erfolgreicher Widerspruch!

Beitrag von gartenzwerge2007 » 29 Jan 2016, 12:01

super, danke!
:)

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