Indikationskriterien

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Sonne

Indikationskriterien

Beitrag von Sonne » 13 Dez 2006, 13:26

Die Indikationen fuer eine Kurortbehandlung sind bezogen

1. auf die Krankheiten, die auf die Wirkprofile ortsgebundener Kurmittel ansprechen,
2. auf die Notwendigkeit des Einsatzes der kurtypischen, trainierenden Therapiemethoden und Prinzipien im Krankheitsverlauf,
3. auf die Therapieziele Praevention, Rehabilitation, Kuration chronischer Krankheiten, Sicherung der Autonomie im Alter und Gesundheitsfoerderung,
4. auf die Grundstruktur der Kur als Ganzheitsmedizin,
5. auf die Struktur der Kur als Gesundheitsmedizin,
6. auf die Notwendigkeit eines Milieuwechsels.

Die Heilbaeder und Kurorte bieten mit ihren ortsgebundenen Kurmitteln des Bodens, des Klimas und der Landschaft schon traditionell eine breite Palette von Mitteln, die sich in der kurtypischen Reiz-, Reaktionsbehandlung als Mittel fuer ein Funktions- und Regulationstraining seit Jahrhunderten bewaehrt haben, besonders zur Erreichung der unter 3 genannten Therapieziele. Zum stark erweiterten Spektrum trainierender Kurmethoden gehoeren neben der Balneo-, Klima- und Hydrotherapie gerade heute die Bewegungstherapien, die Entspannungstherapien, die Gesundheitsbildung und gesunde Ernaehrung und Diaet.

Praevention, Rehabilitation, Gesundheitsfoerderung und Vermeidung der Pflegebeduerftigkeit kennzeichnen als Begriffe nicht nur Therapieziele, sondern auch Phasen fuer spezielle Therapien in den Prozessen des Erkrankens und Gesundens, beziehungsweise Zeitstrukturen in einer sinnvollen und optimal organisierten Behandlungskette. Bei der Begruendung der Notwendigkeit einer Kur ist diese Phasenindikation der Kurbehandlung auf Grund der kurtypischen Therapiemethoden immer zu beachten.

Nach der Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von chronischen Krankheitsprozessen wird unterschieden zwischen dem Koerperschaden (Impairment), den daraus resultierenden Leistungseinschraenkungen in der Form von Funktionsstoerungen (Disabilities) und den daraus ableitbaren sozialen Beeintraechtigungen (soziale Handicaps). Auch in dieser Klassifizierung wird die Phasenindikation fuer bestimmte Therapiemethoden im breiten Faecher der heutigen Moeglichkeiten von Therapie in einem gegliederten Gesamttherapieplan sehr deutlich.

"Ganzheit" im Therapieansatz der Kurortmedizin umschreibt nicht nur eine Summe von sich ergaenzenden Therapieverfahren fuer den Koerper und die Seele. Ganzheit muss verstanden werden als die Einheit des biologischen Systems mit hierarchischer Gliederung, in dem Koerper und Seele interaktiv in die Steuerungs- und Regulationsvorgaenge des Organismus staendig eingreifen. Durch die Methoden der Kurbehandlung werden integrative Faehigkeiten des Organismus und der Person, Faehigkeiten der Selbststeuerung, gefoerdert und damit auch endogene Heilungs- und Normalisierungsprozesse angestossen.

So gehoert auch zur Ganzheitsmedizin in der Kur, dass der Kurpatient lernt, Stoergroessen des Lebens, von chronischen Krankheiten, des Alters und von Behinderungen besser selbst und eigenverantwortlich zu bewaeltigen. Nur so kann das Metaziel "soziale Gesundheit" (Arbeitsfaehigkeit, Erwerbsfaehigkeit, Autonomie im gesellschaftlichen Leben im vorgeschrittenen Alter und bei bleibenden Behinderungen) trotz chronischer Krankheit, Behinderung und Alter erreicht werden.

Aus diesem Verstaendnis von Ganzheit wird deutlich, dass zur Kurortmedizin sowohl bei der Behandlung chronischer, somatischer Krankheiten die Foerderung der Restgesundheit und von Restbefaehigungen und die seelische Bewaeltigung der Krankheit gehoert als auch bei psychischen Stoerungen ein somatisches Basistraining durch Bewegungstherapie u.s.w. Gerade unter diesem Leitbegriff der Ganzheit ist die Summe der Kurmethoden als Gesundheitsmedizin von den psychophysiologischen Grundlagen her ausgewiesen. Die kurtypische Gesundheitsmedizin beruecksichtigt als Ordungstherapie die somatische, psychische und soziale Ebene in der Gesundheitsfoerderung bei Kranken, im Alter, bei Behinderungen und bei den noch Gesunden mit Risikofaktoren.

Bei der Indikationsstellung zu einer Kur sind also zu beruecksichtigen:
a . ) die Art der Krankheit (nach der Heilmittelindikation),
b . ) die daraus resultierenden Funktionsstoerungen (als spezielle Indikationen fuer das kurtypische Funktions- und Regulationstraining),
c . ) die Krankheitsphase (im Hinblick auf die Kurziele: primaere, sekundaere und tertiaere Praevention, Rehabilitation, Gesundheitsfoerderung und Vermeidung der Pflegebeduerftigkeit),
d . ) das Krankheitserleben und die soziale Situation des Kurpatienten (nach dem Ganzheitsaspekt der Kurortmedizin),
e . ) die Notwendigkeit eines kurbedingten Milieuwechsels als Chance und Hilfe, Lebensstile, die krankheitsfoerdernd wirkten, in der Distanz zum Alltag zu aendern und Lebensgleichgewichte aktiv zu reorganisieren,
f . ) die Notwendigkeit der Foerderung von integrativen Leistungen des Organismus und der Person,
g . ) die Beurteilung der vorhandenen, gesundheitlichen Ressourcen und Kompetenzen und deren Entwicklungsfaehigkeit durch Training im Rahmen der Gesundheitsfoerderung.

Nach diesen Aspekten der Indikationsstellung fuer eine Kur auf Grund der medizinischen Indikatoren sind schon in der Phase der Vorbereitung einer Kur (und auf die verschiedenen Formen der Kur im gegliederten Kursystem) dem Patienten und Kurgast seine Kuraufgaben zu verdeutlichen, damit die aktive Mitarbeit des Patienten bei der Bewaeltigung seiner Kuraufgaben schon vor der Kur eingeleitet wird.

Neben der Beurteilung der "somatischen Kurfaehigkeit" nach der Krankheitsphase und den Krankheitsbefunden ist Inhalt auch die "psychische Kurfaehigkeit" als Kriterium fuer die Bereitschaft des Patienten zur aktiven Mitarbeit in der Kur zu pruefen.

Quelle : baederkalender.de

xulii
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Re: Indikationskriterien

Beitrag von xulii » 01 Mär 2025, 03:43


xulii
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Re: Indikationskriterien

Beitrag von xulii » 21 Apr 2025, 06:17

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