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Welche "Langzeitschäden" können aus permanenten Erkrankungen der oberen Atemwege entstehen?

Verfasst: 15 Feb 2012, 17:23
von muschelsammlerin
Ich bin immer noch am Überlegen, wie ich das zweite Anschreiben an die Krankenkasse für Lukas' Jugendkurantrag formuliere.

Mir ist beim drüber Nachdenken aufgefallen, dass die Sachbearbeiterin gestern bei ihrem Anruf von der "Rehamaßnahme" für meinen Sohn sprach, und dass er dafür salopp gesagt zu wenig krank sei.

Stimmt - aber ich will ja auch keine REHA sondern eine Vorsorgemaßnahme in Form einer Jugendkur für ihn!
Denn durch seine vielenvielen Infekte der (vor allem) oberen Atemwege ist er geschwächt und anfällig, wird schneller und heftiger krank und weniger leicht und schnell gesund...

Und um ihn mit allen Anwendungen in einer Vorsorgekur zu konfrontieren, die ich neverever zu Hause organisieren kann - weil vorneweg das Klima und noch etliches andere dazu fehlt - beantrage ich die Kur.

Was kann aus diesen permanenten Erkrankungen denn alles entstehen - damit ich argumentieren kann, dass er eine intensive Stabilisierung des Immunsystems bräuchte, um eben nichts chronisches oder was auch immer "auszubrüten"?
Ich hab mich damit noch nie weiter auseinandergesetzt und jetzt die Zeit nicht so dafür, wie ich sie gerne hätte (ich möchte das Schreiben so schnell wie möglich an die Kasse senden) - und frage daher euch...

Verfasst: 15 Feb 2012, 19:21
von Mariana_
Intensive Stabilisierung und Mobilisierung des Immunsystems kann man auch zuhause beginnen. Mit Wechselduschen, Sauna, gesunder Ernährung , Sport , Kneippen etc... macht man das beste. Nur ne Kur kann da auch nix wirklich ändern wenn dein Kind ständig solche Infekte hat. Ev auch mal schauen ob Eisenmangel vorliegt etc. Und man hat sogar festgestellt , daß allein die intensive Vorstellung davon wie die Abwehrzellen die Viren im Körper " Fressen " dazu gefürht hat , daß die Immunabwehr besser funktionierte..( hat man messen können an der Zunahme der Immunzellen )


Sicher - der Klimareiz macht auch viel aus. Aber wart ihr nicht vor kurzem erst an der Nordsee ? hat das was gebracht ? Normalerweise sagt man ja das der Effekt des Klimareizes mind. 1 jahr anhält...

Wenn nicht , denke ich das das Klima nicht allein alles richten wird.

Was aus ständigen Infekte resultieren kann ? Letztlich können ständige Infekte der Atemwege zu Asthma führen ( da aber wohl ehr die Bronchitiden)... oder zu chron. Sinusitis. Jeder einzelne Infekt kann zu Schädigungen der Herzmuskels ( Entzündung und nachfolgend Insuffizienz ) führen - das ist aber eher selten bei so jungen Leuten.

Ich kann nur sagen , daß im Alter deines Sohnes eigentlich das Immunsystem sehr gut auf die oben genannten Dinge reagieren müsste.

mein Kind hatte schon Vorstufen zum Asthma - und heut hat sie nix mehr und wenn sie ne Erkältung hat , dann ist das Ruck-Zuck wieder weg.... Wobei sie so gut wie nie was hat...

Auch wenn wir vor 4 Jahren zum letzten Mal zur Kur waren ... und das war auch nicth Nordsee.....

Ich würde ehrlich gesagt eher auf die Skoliose und den Scheuermann abheben... Allerdings wird er da nicht an die See kommen.... Sehr gute Kliniken sind da Bad Sobernheim und Bad Salzungen. Skoliose und Scheuermann können später extremste Probleme machen ( hat Papa meines Kindes - der kann kaum noch krauchen - und der hat nur Scheuermann)

Verfasst: 15 Feb 2012, 19:38
von muschelsammlerin
Wechselduschen lege ich ihm ständig nahe, weil ich selber das seit 24 Jahren betreibe (auch bei Außentemperaturen wie in den letzten Wochen), aber ich kann nicht wirklich nachvollziehen, ob er es macht, da er ohne mein Beisein duscht ;) und erzählen kann er viel...

In die Sauna geht er seit ca. 3-4 Jahren leider nicht mehr - er ist pubertär noch zu genant dafür.

Gesunde Ernährung ist gegeben, Sport macht er auch (wenn auch widerwillig ;) ).
Kneippen wäre eine Idee, das könnten wir mal aufnehmen.

Wir waren im Sommer in Dänemark, ja, aber 4-5 km im Landesinneren weg von der Küste und dann auch noch Festland - er kam im Schnitt eine halbe bis höchstens Stunde mit an den Strand und das nicht täglich... das nutzt gar nichts. Zumal ich weiß, dass er für einen Effekt das Reizklima auf den Inseln braucht. Festlandluft in der Nähe von der See hat zuwenig Anreize... Die drei Kuren auf den Inseln haben jedes Mal sehr viel gebracht. Anhaltend für locker 1 1/2 bis 2 Jahre! Dann fing das Dilemma immer wieder an.

Ich mache mir jetzt vor allem auch Gedanken, inwiefern er womöglich auch in Richtung Asthma bronchiale tendieren könnte. Wenn ICH die Diagnose jetzt bekommen habe, wie ist das mit der "Erbmasse" und Veranlagung bei IHM, wenn er jetzt schon so anfällig ist? Sicher sind die oberen Atemwege bei ihm mehr betroffen, aber er hatte als 1 1/2jähriger eine Lungenentzündung und in seiner Kindheit mindestens 30 schwere Pseudokruppanfälle, von denen mal locker jeder 2. in einer Bronchitis gipfelte...
Aktuell hat Lukas seit Wochen einen Eiterpickel in dem einen Narbenkrater auf der Mandel - wir bekommen das Ding nicht weg! Entsprechend sind die Halsschmerzen, die Müdigkeit, Angeschlagenheit, kratzige Stimme usw.

Es freut mich, wenn deine Tochter gesundheitlich stabil ist. Mein Sohn ist es leider nicht...

Den Scheuermann aber ekommt der Physiotherapeut gerade sensationell gut in den Griff. Wenn wir da nicht locker lassen und Lukas weiterhin so brav zur KG geht, könnte das richtig gut werden.

Verfasst: 15 Feb 2012, 19:50
von Mariana_
Die Gefährdung Asthmatiker zu werden wenn das in der Familie liegt ist zwar da - aber keinesfalls so hoch wie man meint.
Meine Mutter und ihr Vater hatten extremes Asthma . ich habe nix, meine Schwester auch nicht.

Mein Kind hatte wie gesagt die Vorstufen - musste mit Salbutamol inhalieren etc...... Sie hat durchgehende Bronchitiden gehabt bis etwa so ein jahr nach Schuleintritt ...... Der Ablauf ab etwa 2,5 jahren war immer so: Schnupfen, Bronchitis - AB und Inhalieren. Immer wenn ich dachte - ok sind jetzt 2 Tage ohne Husten kannst inhalieren lassen gings wieder los.... Sie hat also durchgehend spastische Bronchitis gehabt.... Jahrelang .... Und trotzdem ist sie heut supergesund.

Ich hatte mehrere LUngenentzündungen in der Kindheit... Und habe heut kein Asthma- ich hatte auch ständig entzündete Mandeln . Sie soltlen schon raus - wollten meine Eltern aber nicht.... die habe ich heute noch und die sind eigentlich nie mehr entzündet...

es ist also wirklich nicht abzusehen was aus infektanfälligkeit mal wird und was nicht... Ev war dein Kind auch einfach " zu wenig " in der Kindheit krank - das Immunsystem hätte in dem Fall nicht richtig gelernt und geübt... Und würde das halt jetzt nachholen...

Sind alles nur Vermutungen - was wirklich wird kann keiner absehen.


Freut mich wenn ihr einen guten Physio habt für den Scheuermann . Allerdings kann ich mir eine Bemerkung dazu nicht verkneifen: wenn du sagst der Physio bekäme den Scheuermann in den griff und Kind würde da immer brav hingehen - das hört sich für mich ziemlich falsch an. Kein Phsyio bekommt einen scheuermann in denGriff wenn der Patient nicht ständig zuhause selber übt.. In der KG bekommt man nur die Anleitung - also ist nicht nur hingehen angesagt sondern zuhause selber ( täglich ) üben... sonst gibts im weiteren Leben übelste Schmerzen und Probleme----- ;) Einen Scheuermann bekommt man mit KG nur SELBER in den griff....... oder man muss irgendwann ein Korsett tragen oder operiert werden.

Verfasst: 15 Feb 2012, 20:01
von muschelsammlerin
Das ist schon mal beruhigend, wenn die erbliche Belastung nicht so hoch ist. Sehr fein. Ich will das Thema Asthma auch bei mir noch nicht so vertiefen - und schon gar nicht bei meinem Sohn...

Salbutamol ist gerade mein knallrotes Tuch, weil ich da am Wochenende total mies drauf reagiert habe, aber das ist eine andere Baustelle ;) . Gut, wenn es deiner Tochter so toll geholfen hat!

Das mein Sohn "zu wenig" krank war (ich hab aber schon verstanden, wie du das meinst), kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Er hat so viele Fehltage in der Schule, wenn ich die alle zusammenzähle, und noch viel mehr Tage, an denen er ziemlich krank trotzdem hin ist 8-| - hmmm. Und dann ist er ja so "brav" und wird auch noch in den Ferien krank, so dass sich die Fehlzeiten dezimieren :-) !

Mal schauen, wo das noch hinführt...

Verfasst: 16 Feb 2012, 08:00
von Julietta
Ich hab Asthma und komm damit aber gut zurecht
bei Julietta die ja erst 3 Jahre wird wurde erst von vielen Infekten der oberen Luftwege gesprochen dann hieß es hypersensibles Bronchialsystem und nun mit fast 3 Jahren ist es Asthma Bronchiale
wenns immer wieder abrutscht also nicht obere Luftwege bliebt
es zur Bronchitis od zur Lungenentzündung wird und das immer wieder passiert dann sprechen sie von Asthma
so wurde es mir erklärt
wir inhallieren seit Jahren täglich...letzten Winter hatte sie Dauermedikation
Budiair Singulair und auch oft Salbutamolspray
sehr sehr oft Antibiotikum alles half nicht und es wurde doch die Lungenentzündung nachher mit KH und sie ist ja erst 3 Jahre
das war bei meiner großen Tochter genauso es hat sich dann verwachsen
es kann dann wieder im Jugentlichen Alter wieder kommen od eben nicht
ich hatte als Kind so dolle Lungenentzündung das sie um mich kämpfen mussten früher war das ja auch noch nicht so das man Dauermedi´s zum vorbeugen bekommen hatte...bei meiner mittleren Tochter fing es erst letzten Winter an wo wir mittlere auch schon beim hypersensiblen Bronchialsystem angekommen sind also Vorstufe zum Asthma....
bei uns sprechen sie immer das es in der Familie liegt wenn ich es habe und dazu noch Allergien wie Hausstaubmilbe das auch die Kinder das haben
ich hab auch keine Mandeln mehr und meine Kinder wurden die Polypen rausgenommen aber ich bin da auch guter Hoffnung das es sich verwächst und hoffentlich nicht wieder kommt
das kann also sehr sehr unterschiedlich sein

LG Nancy

Verfasst: 16 Feb 2012, 09:03
von grisu626
Moin,

mein Sohn hatte als Kleinkind ein hyperregibieles Brochialsystem, dauerkrank, der Pari boy lief heiß.
Der Kinderarzt sagte damals wenn wir es nicht bald in den Griff bekommen wird das Asthma.
Mein Sohn bekam dann ein Medikament, nimmt man Abends, gibt es als Brausepulver oder Lutschtablatte - ichweißnichtmehrwiedasheißt und wir waren an der See zur Mutter und Kind Kur - Glück gehabt weg!

Wir wohnen im Übrigen in Schleswig Holstein ca 30 Minuten von der Ostsee entfernt, 1 Stunde wenn man an "schönes Wasser" will und nicht den Stadthafen.
Und trotzdem hat der dauernde Aufenthalt an der Ostsee, Tag und Nacht Haus direkt am Strand, einen riesen Unterschied gemacht!!!
Selbst die 70 Kilometer waren eine Große Klimaveränderung, haben Kinderarzt und Kurärztin bestätigt.

Was mir noch zu den dauernden Mandelvereiterungen einfällt, das kann ganz schnell Herz und Nieren schädigen, auch bei jungen Menschen.
Unser Hausarzt ist auch Homöopath und normalerweise sehr für Naturheilkunde, Tee trinken, Globuli , Ölziehen und Abwarten,aber auch der versteht bei Mandelentzündung keinen Spaß und es gibt sehr zügig ein AB!

Ich hoffe sehr, dass ihr das hinbekommt mit der Kur!

Grisu

Verfasst: 16 Feb 2012, 10:34
von 3KiDornroeschen
Liebe Heike,
laß Dich mal nicht irre machen.
Wenn Du als Mutter, die ihren Sohn am besten kennt und einschätzen kann, meinst, daß er eine Jugendkur braucht, dann ist das doch schon Grund genug, eine Kur zu beantragen.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß es mit der Kur für Lukas klappt.
Alles Liebe
Dornröschen

Verfasst: 16 Feb 2012, 11:36
von sternenregen100
Hallo Heike,

hier mal ein Auszug aus den Begutachtungsrichtlinien vielleicht hilft es dir ja bei der Formulierung weiter kannst dir ja selber nochmal genau durchlesen und da steht eben auch das man nicht schon total krank sein muss sonder auch um eine chronische Krankheit zu verhindern eine Reha genehmigt wird. Das würde ich als Kernaussage nehmen und darauf aufbauen.


3.4.3 Stationäre Vorsorgeleistungen mit sekundärpräventiver Zielsetzung bei Kindern/Jugendlichen

Sie sind indiziert bei:

 Verhaltensabweichungen mit nachweisbaren, die gesundheitliche Entwicklung gefährden den Defiziten und erfolglos gebliebenen Therapieversuchen, die sich z. B. in Konzentrationsschwäche bei einer schwierigen familiären Situation äußern,

 Neigung zu rezidivierenden Erkrankungen, die wesentlich über das alterstypische Maß hinausgehen und zu einer verlängerten Rekonvaleszenz führen,

 Vermeidung von Rezidiven somatischer Erkrankungen, die umweltbeeinflusst sind, oder

 der Verhinderung einer Verschlimmerung chronischer Erkrankungen, wenn wohnortnahe ambulante Behandlungsangebote nicht vorgehalten werden, nicht ausreichen bzw. diese erfolglos durchgeführt worden sind oder die zeitweilige Herausnahme aus dem häuslichen Umfeld notwendig ist.


LG Brigitte

Re: Welche

Verfasst: 27 Feb 2025, 22:28
von xulii