Selbständig, Mutter, Großmutter, Ehekrise

[Ingrid]

Guten Abend,
schon das Forum gefunden zu haben, lässt mich etwas aufatmen.
Gerne würde ich eure Sichtweise erfahren. Meine Tochter kam 1982 zur Welt. Nach der damals üblichen Babypause von 6 Monaten habe ich bis heute durchgearbeitet. Bis 2001 im Angestelltenverhältnis, seitdem selbständig als Trainerin und Unternehmensberaterin.
Im Sommer hat meine Tochter mit ihrem Mann ihr Wunschkind bekommen. Bis es soweit war, waren 3 Anläufe mit medizinischer Unterstützung notwendig. Ich habe nicht gedacht, dass mich das als nur am Rande Beteiligte so mitnimmt. Als das Kind gesund durch Kaiserschnitt geboren war, habe ich erst gemerkt, wie angespannt ich war. Mittlerweile arbeitet meine Tochter wieder (auch selbständig) und ich versuche einmal wöchentlich zu ihr zu fahren, um mich um das Enkelkind zu kümmern.
Mein Mann hatte vor 1 1/2 Jahren einen Burnout, hat aber nach 5 Wochen aus Karrieregründen seine Arbeit wieder aufgenommen. Ich konnte ihn nicht davon abhalten, seinen Therapieplatz hat er auch aufgegeben, weil ihm die Therapeutin nicht passte. Eine neue wollte er nicht suchen. Seit ca. 2 Jahren leben wir als Paar eher nebeneinander als miteinander. Ich versuche den Kontakt zu ihm zu halten, bin aber mittlerweile so müde, dass ich oft einfach nur noch aufgeben will.
ich würde gerne etwas für mich und meine Gesundheit tun - meine Arthrose wird auch schlimmer, ich schlafe schlecht, etc. Aber durch die Selbständigkeit regele ich fast alles selbst, auch als ich letztes Jahr 3 Wochen einen grippalen Infekt hatte, war ich nur kurz bei meinem HNO Arzt, denn eine Krankmeldung hilft mir nun mal nicht weiter.
Einen Verdienstausfall könnte ich kompensieren, mit den Kunden kann ich Absprachen treffen.
Die Frage ist, habe ich überhaupt eine Chance, dass ein Kurantrag genehmigt wird. Ich bin freiwillig gesetzlich versichert, zahle meine Physiotherapien und alternative Heilmethoden wie Osteopathie selbst.
Was meint Ihr, lohnt es sich, dass ich mich auf den Weg mache?
Herzliche Grüße und danke fürs Lesen!
Ingrid

[lunalina]

Ich denke deine tochter ist schon etwas zu alt für eine mutter kind kur

[Ingrid]

Hallo lunalina, ich habe an keiner Stelle auf eine Mutter-Kind-Kur sbgestellt. Und ganz ehrlich, mir ist gerade nicht zum Lachen zumute. Ich bin einfach nur noch kaputt und wriß nicht mehr weiter. Sorry, für meinen Nicht-Humor.

[jutta111]

Hallo Ingrid,
so wie ich das lese, bist Du privat versichert. Setz Dich doch erst mal mit Deiner KK in Verbindung oder mit Deinem Hausarzt. Bei Dir wird es wohl eine Reha werden. leider kenn ich mit der Beantragung einer Reha über die Privat- KK nicht aus.
Was ich Dir aber auch empfehlen könnte, sind die sogenannten Gesundheitswochen, die in fast allen Kliniken angeboten werden. Da gibt es ganz viele Angebote. Allerdings musst Du das selbst bezahlen, brauchst auch keine 3 Wochen zu buchen, sondern nur 1 oder 2.
Meistens werden diese Wochen mit Vollpension und verschiedene Therapien zum Komplettpreis angeboten.
Gruß Jutta

[nicnac]

Hallo lunalina, ich habe an keiner Stelle auf eine Mutter-Kind-Kur sbgestellt.

Moin Ingrid,
Welche Art Kur schwebt Dir denn vor? Wenn man ohne weitere Angaben in einem Mutter-Kind-Kur Forum schreibt, muss man mit einer Antwort wie der von Lunalina schon rechnen .
Aber um es vorweg zu nehmen - ich glaube auch, das eine klassische Mütterkur für Dich nicht infrage kommt. Voraussetzung für beide Kurarten ist, das man sich noch in der Erziehungspflicht befindet. Laut MGW endet die in der Regel mit dem 17. Lebensjahr des (jüngsten) Kindes, spätestens aber mit dessen Auszug.
Es gibt eventuell eine Ausnahme für pflegende Angehörige, aber da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Zudem kommt das für Dich auch eh nicht infrage.

Ansprechpartner für Dich wäre tatsächlich Dein Hausarzt, denn für eine Kur/Reha braucht man in der Regel ein Attest. Ob man als freiwillig Versicherte entsprechende Zuschüsse bekommt, kann er dir sicher auch sagen.

Was Deine psychischen Belastungen angeht, kann ich Dir nur raten, Hilfe vor Ort zu suchen. Denn wenn Du da nichts änderst,
bringt Dir auch eine Kur nicht viel. Wieder Zuhause angekommen fällst Du in den gleichen Trott zurück und bist schnell wieder ausgepowert.

[cuddle]

Eine Mütterkur käme evtl doch für dich in Frage.
Ich war in Juist und dort waren in meinem Kurgang einige mit erwachsenen Kindern aus den verschiedensten Gründen.
Kläre mit Deiner Versicherung, ob von dort etwas übernommen wird.
Ansonsten würdest du ja eh alles allein finanzieren müssen ( kenne mich da aber nicht gut eng aus). Man kann eine Mütterkur auch als Selbstzahler machen oder eben sogenannte Gesundheitswochen, schau mal Maria am Meer, Norderney.
Das geht bis zu 2 Wochen. Wenn du „nur“ Ruhe und eine Auszeit suchst ist Mütterkur/Gesundheitswochen das richtige.
Wenn du auch etwas gegen Arthrose, ernste psych. Probleme tun willst wahrscheinlich nicht ( da reichen die angebotenen Therapien vermutlich nicht)
Dann ist evtl eine Reha besser....

[lunalina]

Irgendwo muss es doch eine altersgrenze der kinder geben wenn man zur mutterkur fahren möchte...
Sonst könnte man ja theoretisch alle 4 jahre ein leben lang fahren.
Obwohl die vorstellung wäre schon gut...

[cuddle]

Wir hatten tatsächlich eine 78jährige Frau am Tisch. Von daher denke ich, dass vieles möglich ist....
Die Dame wäre allerdings tatsächlich in einer Reha besser aufgehoben gewesen.
Andere waren Mitte 50 und hatten erwachsene Kinder und zum Teil auch schon zum 2. Mal zur Mütterkur.

Irgendwo auf der Seite vom Müttergenesungswerk steht auch, das Mütterkur nicht zwingend nur für Frauen mit kleineren Kindern ist sondern auch wenn zB zu pflegende Angehörige oder andere belastende Verpflichtungen da sind