Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Der Antrag - was muss ich tun, wer hilft mir weiter
Elke74
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Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Elke74 » 10 Sep 2018, 13:39

Hallo,
ich stell hier mal meinen Selbstauskunftbogen ein..
Ich habe etwas Sorge, das ich die Kur nicht bewilligt bekomme weil die letzte erst 2 1/ 2 JAhre her ist...Vielleicht mag jemand mal drüber lesen und mir noch ein paar Tipps geben ?



Selbstauskunft zur Beantragung einer vorzeitigen Mutter-Kind-Kur

Sehr geehrte Damen und Herren,

meine letzte Kur war im April 2016. Die Kur hat mir sehr gut getan. Ich war erholt und konnte damals einiges in meinem Alltag mit einbauen wie Sport, Gesprächstherapie und abnehmen. Auch konnte ich wieder viel besser auf meine Kinder eingehen und gelassener mit ihnen umgehen.
Leider musste ich diese positiven Veränderungen aufgrund meiner derzeitigen Verfassung wieder aufgeben bzw. ich bin an einem Punkt angelangt, auch besonders im Verhalten zu meinen Kindern, wo ich mich selbst nicht mehr erkenne und nicht mehr weiß, wie es weiter gehen soll.

Seit der letzten Kur gab es einige Ereignisse und Veränderungen, die mich völlig aus der Bahn geworfen haben.
Mein Mann leidet seit 3 Jahren an einer Depression mit Panikattacken. Kurz vor meiner letzten Kur im Frühjahr 2016 war er 5 Wochen in der XXXXXXXXXXXX. Dort wurde er jedoch auf Burn out behandelt. Im Nachhinein hat sich erst raus gestellt, das er an einer Depression mit Panikattacken leidet und seitdem ist er auch ambulant in psychologischer Behandlung.
Ich bleibe jedoch bei dieser Erkrankung völlig auf der Strecke und versuche nur irgendwie, unseren Kindern trotz ihres immer traurigen Vaters ein normales Familienleben zu ermöglichen.
Erschwerend kommt hinzu, das ich mich vor einigen Monaten mit den im gemeinsamen Haus lebenden Schwiegereltern massiv überworfen habe und ich bald keinen Ausweg mehr aus dieser bedrückenden und auf Anschlag angespannten Wohnsituation finde. Meine Schwiegereltern setzten uns als Familie seit Jahren unter Druck, beobachten uns, kommentieren jede Handlung und mischen sich in die Erziehung unserer Kinder und in unsere Ehe ein. Nun aber werde ich auch noch beschuldigt, mein Mann wäre depressiv, weil ich mich nicht genug um ihn kümmern würde.
Durch diese extremen familiären Situationen bin ich psychisch so belastet, das ich gegenüber den Kindern nur noch gereizt, genervt und total überfordert auftrete.


Im April 2017 hatte ich mich entschlossen, meinen Arbeitsplatz in der Arztpraxis, wo ich 23 Jahre tätig war, zu kündigen und habe bei meinem Mann im Büro als Teilzeitkraft angefangen. Wegen seiner Krankheit konnte er die ganze Büroarbeit nicht mehr alleine erledigen. Mittlerweile merke ich aber, dass das Arbeiten mit meinem Mann auch Schwierigkeiten für mich mit sich bringt und ich habe mich zum Frühjahr 2019 als Integrationskraft beworben. Für diese Tätigkeit müsste ich wieder mehr Gelassenheit und Ruhe ausstrahlen, was mir jedoch derzeit sehr schwer fällt.

Momentan arbeite ich an 4 Vormittagen / Woche. Danach erledige ich den kompletten Haushalt alleine mit einkaufen, Garten, Haustiere und putzen. Unsere Zwillinge gehen nun in die 5. Klasse und brauchen immer noch viel Unterstützung ( Frühchen aus der 27 SSW – da muss ich besonders in schulischen Dingen helfen). Um 13 Uhr sind sie zuhause und ab dann bin ich nur noch für sie zuständig. Mittagessen, Hausaufgaben, lernen, Freizeitgestaltung mit täglichem Sporttraining, reiten, Geräteturnen und Samstags zu Wettkämpfen. Das alles erledige ich allein. Abends bleibt mir überhaupt keine Möglichkeit mehr, mal etwas für mich zu tun. Mein Mann ist nach seiner Arbeit psychisch einfach nicht mehr in der Lage, sich um die Kinder zu kümmern. Er verträgt ihr Temperament und ihre Lautstärke nicht und meistens geht er dann spazieren oder legt sich früh zu Bett.
Wenn die Kinder dann gegen 20.30 Uhr im Bett sind falle ich nur noch erschöpft für ein paar Minuten aufs Sofa wo ich dann vor lauter Müdigkeit einschlafe. Wenn es dann ins Bett geht komme ich wiederum nicht zur Ruhe: meine Gedanken kreisen und mein Tinnitus ( den ich seit November 2016 habe) läuft zur Höchstform auf. Das lässt mich morgens total übernächtigt und auch schlecht gelaunt aufstehen, worunter dann auch wieder meine Kinder leiden.
Mein Tinnitus belastet mich in diesen Stresssituationen sehr. Es gibt zwar mal ( seltene) Momente, in denen ich ihn kaum bemerke - das liegt dann immer an schönen Dingen oder ausgeglichenen Tagen. Wenn ich aber wieder unter Druck gesetzt werde, Stress habe oder Streit mit meinem Mann oder Schwiegereltern habe, ist mein Tinnitus direkt wieder zur Stelle.

Immer wieder leide ich an heftigen Schulter-Nacken Schmerzen, die ich oft mit Schmerzmittel therapiere. Ich hatte die letzten 2 Jahre schon mehrfach Krankengymnastik, Manuelle Therapie und Osteopathische Behandlung. Auf eigene Kosten bin ich dann noch zu weiteren osteopathischen Behandlungen bei XXXXXXXXXXXXXXXXX gegangen.
Zudem war ich nach der letzten Kur einige Male zum Gespräch bei der Ehe- und Familienberatungsstelle des evang. Kirchenkreises XXXXX Dort wollte ich auch eine Paartherapie machen , aber mein Mann hat dem nicht zugestimmt.
Auch habe ich mich bei der PsychotherapeutinXXXXXXXX in meiner Situation beraten lassen. Leider muss man diese Therapie privat bezahlen wofür ich kein Geld habe.

Momentan empfinde ich nur noch Glücksgefühle, wenn ich mich mit Essen belohnen kann... und ich habe leider wieder mit Übergewicht mit 80 kg bei 165 cm Größe. Letztes Jahr habe ich mit Weight watcher 8 Kilo abgenommen. Ich fühlte mich gut und konnte sportlich auch wieder etwas mehr machen. Jetzt aber fehlt mir einfach der Antrieb , die Kraft und Ausdauer. Ich würde sehr gerne wieder ein paar Kilo abnehmen und mich sportlich betätigen, zumal meine Endokrinologin mir das dringend angeraten hat um nicht an einer Insulinresistenz zu erkranken.
Weitere , wohl stressbedingte gesundheitliche Probleme sind dann in diesem Jahr noch dazu gekommen wie einige Anfälle von Migräne mit Aura, öfters erhöhten Blutdruck und immer wieder Magenschmerzen und Darmprobleme. Meine Allergie gegen Frühblüher war in diesem Jahr auch wieder massiv, sodass ich mehrere Wochen kaum nach draußen gehen konnte geschweige denn mit den Kindern was in der Natur unternehmen.
Im Frühsommer wurden auch noch Unregelmäßigkeiten in meinem Hormonhaushalt festgestellt und es bestand der Verdacht auf einen Hypophysentumor. Dieser hat sich dann Gott sei dank nicht bestätigt – jedoch hatte ich in dieser langen Zeit der Verdachtsdiagnose bis zum Ergebnis unglaublich bedrückende Wochen. Sämtliche Arztbefunde liegen anbei.


Zudem leidet unser Sohn schon seit Kleinkindalter an Asthma. Er nimmt täglich Cortison und alle 2 Jahre fahre ich mit ihm zur Kinderreha um seine Gesundheit zu stärken. Ich muss XXX oft trösten, weil er nicht so leistungsstark ist wie viele andere Kinder in seinem Alter. In letzter Zeit fällt mir das zusehends schwerer und ich raste schon aus, wenn er mal nur im T-Shirt oder barfuß herum läuft wo ich meine, es müsste ein Pullover und Socken her. Darüber bin ich oft auch nur entsetzt über mich und schäme mich vor meinem Sohn.

Ich erkenne mich in meinem Verhalten gegenüber den Kindern oft nicht wieder. Plötzliches weinen oder schimpfen sind mittlerweile an der Tagesordnung. Aufgrund meiner Launen und den Schwierigkeiten mit meinem Mann und Schwiegereltern fange ich schnell an zu brüllen, was meine Kinder sehr verängstigt.

Ich erwarte mir von einer vorzeitigen Mutter Kind Kur, dass ich Ruhe und Abstand von all den Belastungen bekomme, damit sich mein psychischer Zustand wieder erholen kann und ich wieder den Antrieb für Sport und Entspannungsübungen bekomme. Auch erhoffe ich mir, wieder selbstbewusster um gestärkter aufzutreten und bestimmte Situationen gelassener meistern zu können.
Die letzte Kur im Frühjahr 2016 war genau zum richtigen Zeitpunkt. Durch die guten Gespräche und Therapien seitens der Klinik und Therapeuten schaffte ich es, positivere Sichtweisen für meine damalige Zukunft zu bekommen und das Erlernte auch gut in meinem Alltag um zusetzten.
Meine Beziehung zu meinen Kindern wurde durch die Kur positiv beeinflusst und ich konnte mich wieder richtig auf sie einlassen. Die täglichen Streitereien ( die mittlerweile heftigste Ausmaße annehmen) konnte ich nach der Kur gelassen nehmen und bin nicht mehr bei jedem bisschen ausgeflippt.

Auch würde ich mir wünschen, durch die Kur bzw. die Therapeuten Hilfe zu bekommen bzgl. meiner Gedanken einer Trennung. Ich möchte mir und meinem Mann gerne helfen, weiß aber nicht wie. Ich möchte seine Krankheit verstehen und brauche Unterstützung, damit umzugehen. In den letzten Monaten kreisen meine Gedanken immer wieder über das Thema Trennung und Auszug, aber ich habe wirklich Angst, das meine Kinder nicht mit mir gehen möchten weil ich ja immer nur die Motz – Mama bin... das tut weh...
und auch weiß ich nicht, wie ich es finanziell schaffen könnte, ausziehen..
Aber im Hinterkopf habe ich immer noch den Wunsch, unsere Ehe zu retten... dafür brauche ich aber Abstand, Unterstützung und wieder klare Gedanken.. Ich muss Kraft schöpfen und Wege gezeigt bekommen, wie ich auch in dieser schweren Zeit für mich Ruhe finde und etwas gutes für mich tun kann.

Ich möchte Sie bitten, mir und meinen Kindern diese Chance zu geben und uns die Mutter-Kind-Kur zu ermöglichen. Meine Zwillinge möchte ich als Begleitkinder mitnehmen. Eine Betreuung zuhause ist unter den angegebenen Gründen nicht möglich und es ist mir sehr wichtig, das ich meinen Kindern zeigen kann, wie nett und gelassen ihre Mama wirklich sein kann

Mit freundlichen Grüßen

Shiva
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Shiva » 11 Sep 2018, 10:13

Hallo Elke,
ich finde deinen Selbsauskunft sehr ehrlich und gut geschrieben. Und drücke dir die Daumen.

Ich habe dieses Jahr auch nach drei Jahren vorzeitig beantragt.
Die KK hat abgelehnt und der MDK sah es auch nicht für erforderlich. Ich habe darauf nochmal
das Gespräch mit einer Teamleiterin der KK gesucht und sie hat mir auf Grund meiner Schilderungen und eines weiteren Attest meiner Ärztin die Kur genehmigt.
Gib nicht auf auch wenn du eine Ablehnung bekommst. Das Kämpfen lohnt sich.

Shiva
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Shiva » 11 Sep 2018, 10:20

Ich habe meine Kur über die "Kurberatung Deutschland "beantragt diese arbeitet kostenfrei und stellen dir bei einer Ablehnung einen Anwalt für den Widerspruch kostenfrei zur Verfügung.

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lunalina
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von lunalina » 11 Sep 2018, 18:26

Werbung für die kurberatung deutschland ist hier glaub ich nicht wirklich erwünscht
02.06-23.06.2010 CBT Haus am Meer Borkum
Traumkur am Meer
25.06-16.07.2014 CBT Haus am Meer Borkum
Weltmeisterkur- besser geht es nicht
07.05.-04.06.2015 Satteldüne Amrum Kinderreha
18.07-08.08.2018 Helena am Meer Borkum
Traumkur am Meer

Shiva
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Shiva » 18 Sep 2018, 07:47

lunalina hat geschrieben:Werbung für die kurberatung deutschland ist hier glaub ich nicht wirklich erwünscht


Warum ist die Kurberatung Deutschland hier nicht erwünscht. Ich habe schon öfters hier gelesen das darüber beantragt worde.

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lunalina
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von lunalina » 23 Sep 2018, 08:57

Weil hier keine werbung gemacht wird
02.06-23.06.2010 CBT Haus am Meer Borkum
Traumkur am Meer
25.06-16.07.2014 CBT Haus am Meer Borkum
Weltmeisterkur- besser geht es nicht
07.05.-04.06.2015 Satteldüne Amrum Kinderreha
18.07-08.08.2018 Helena am Meer Borkum
Traumkur am Meer

Sternchen9
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Sternchen9 » 01 Nov 2018, 19:28

Hallo,

mich würde mal interessieren, ob Dein Antrag erfolgreich war.
Ich finde mich (leider) nämlich in vielen Punkten wieder in dem, was Du geschrieben hast. Und ich will demnächst auch vorzeitig beantragen.

viele Grüße

Elke74
Beiträge: 121
Registriert: 15 Jan 2015, 14:17

Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Elke74 » 02 Nov 2018, 06:55

Guten Morgen,
ja, mein Antrag war erfolgreich. Er ist zwar zum Med.Dienst gegangen ( wegen vorzeitig) , wurde dort aber genehmigt :)
Über Weihnachten/ Silvester bin ich mit meinen Kindern auf Norderney
Viel Glück

buffy231
Beiträge: 95
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von buffy231 » 13 Nov 2018, 12:17

Elke74 hat geschrieben:Guten Morgen,
ja, mein Antrag war erfolgreich. Er ist zwar zum Med.Dienst gegangen ( wegen vorzeitig) , wurde dort aber genehmigt :)
Über Weihnachten/ Silvester bin ich mit meinen Kindern auf Norderney
Viel Glück
Schön das deine vorzeitige Kur genehmigt worden ist. Ich möchte auch nächstes Jahr auch vorzeitig in Kur und auch nach Norderney. Ich werde die Kur diesmal über die Beratungsstelle der AWO beantragen, weil ich auch für die Awo arbeite. Könntest du mir wenn du wieder hier bist mal schreiben wie die Klinik ist.
Lg Melanie

Elke74
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Re: Selbstauskunft an Krankenkasse - noch Tipps?

Beitrag von Elke74 » 13 Nov 2018, 14:40

Ja, mach ich buffy321! Du kannst mich ansonsten auch nochmal anschreiben wenn ich den Bericht nicht schnell genug hinbekomme ;) !
Momentan warte ich noch auf die schriftliche Einladung.. so langsam bin ich etwas nervös.. geht ja schon in 5 Wochen los und ich habe die Einladung noch nicht.. Hoffe, es klappt alles..

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