Koffer auf dem Weg

Gartenprinzessin
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Beitrag von Gartenprinzessin » 15 Jun 2014, 10:50

Sag mal, wo bist du denn da gelandet? Das haut mich ja beim Lesen um. Gewaltandrohung von einer Mutter - heftig. Solltet ihr euch gegenseitig verpetzen?! und dann noch eine Ärztin, die einen fertig macht? Das erinnert mich an einen schlechten Film à la Gruppenpsycho-Experiment oder so, aber bestimmt nicht an eine Kur.
Schön, dass du auch schreibst, dassdu trotz allem auch Gutes und sehr Schönes erlebt hast.
Hoffentlich findest du schnell wieder Zeit und Kraft, um dich deinen "Baustellen", um die du dich eigentlich in der Kur kümmern wolltest, widmen zu können.

aufdemWeg

Beitrag von aufdemWeg » 15 Jun 2014, 11:27

Ja, so kam ich mir teilweise wirklich vor. Ich war nur blöderweise schon vor der Kur zu erschöpft, um während der Kur bei diesen Ereignissen handeln zu können.

Im Grunde hatte ich schon in den ersten Tagen an Abbruch gedacht, weil das Kurhaus zwar in der Theorie top ist bei ADHS, die Umsetzung für mich (selbst mit ADHS) erst mal voll chaotisch war.

5 Häuser, 2 Stunden Regeln - ich war zum Glück in der ersten Gruppe bei der Regeleinführung, so konnte ich zwischendurch zu einem Termin und bekam den Rest von der zweiten Gruppe mit, ohne mich bei anderen durchfragen zu müssen.

Der Therapieplan bestand aus mehreren Seiten, wo ALLE alle betreffenden Anwendungen drauf standen.
Man musste selbst erst mal selektieren, was man selbst MÖCHTE, was man verordnet bekommen hat und streichen, was einen davon NICHT betrifft.

Für Aquagymnastik musste man sich zusätzlich in einem der Speisesäle eintragen und hoffen, dass die Gruppe, die einem zeitlich besser passte, noch Platz frei war.
Bei den verordneten Anwendungen konnte man hingehen, musste aber nicht, was ja auch nicht immer ging, weil sich zeitlich einiges verordnetes überschnitten hat.
Bei den nicht verordneten durfte man hingehen, wenn man wollte. Blöd für die, die es verordnet bekommen hätten, da auch Zeit gehabt hätten, es dann aber zu voll war.

Eine Woche brauchte ich Zeit um heraus zu finden, wer wo für was zuständig war und an wen man sich wenden musste, um überhaupt Hilfe zu bekommen. Die "20" wurde als Notfallnummer beschrieben. Dass dies auch für psychische Probleme galt wurde nicht dazu gesagt.

Der beste Weg führte über die Bäderabteilung ! Diese machte sich für mich kundig wer wann wie wo für Hilfe zuständig ist. Fragte extra noch mal ihm Team nach und nach etwa einer Woche, wusste ich dann, dass das "Schwesternzimmer" sozusagen das Büro war. Das zwar 3x am Tag für organisatorische Dinge offen war, für Notfälle die Krankenschwesternfunktion inne hatte und Notfall nicht nur mit Rettungswagen zu tun hatte, sondern eben auch mit Hilfe brauchen und dass dann auch die Notfallrufnummer 20 zu gelten kam...
Drei aus der Bäderabteilung waren SPITZE

Eine aus der Bäderabteilung fand ich nervig. Ich lag zur Vorbereitung für die Massage bereit, bereits im Entspannungsmodus. Stellt sich eine zu ihrer Kollegin neben den Vorhang wo auch eine Kundin lag (meine ich, ich habs nicht gesehen) und erzählt ihrer Kollegin von ihrem Zahnarztbesuch.
Eine merkte, dass ich nervös wurde und da hab ich dann gesagt, dass ich jetzt nix über Zahnarzt wissen möchte. Den Wink hat sie verstanden und ist gegangen. Aber das war nur nervig. Mehr auch nicht.

Gab genügend andere Ereignisse, sie mich umgeworfen haben. Ein bisschen was, davon hab ich ja schon geschrieben.

Als ich dann mal wusste - von Aschau her wusste ich, wie eine Kur sonst so läuft und dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, dass es in Aschau ein Krankenschwesternzimmer gab, wo man sich mit Problemen hinwenden konnte, dass es jemanden im Haus mit Nachtdienst gibt usw. ... daher war ich am Anfang so frech und habe mich über die Bäderabteilung durchgefragt, wer so zuständig ist.

Als ich das mal wusste und als sich die Ereignisse aneinanderreihten und unterschiedlich heftig waren, wurde ich zum fast schon Dauergast nächtlich im Büro. Mal schreckte ich bei jedem Geräusch hoch, mal konnte ich gar nicht schlafen, mal nicht frühstücken ...

Die Gespräche im Büro haben sehr gut getan, weil sie mir die Angst jedes Mal abbauen konnten, weil sie mich auf das klärende Gespräch mit der einen, die mir gedroht hatte und einer Psychologin vorbereitet haben (letztlich nahm ich das Angebot an, dass die Psychologin alleine mit der anderen spricht, weil ich wegen der Ärztin, zu der ich zur Zwischenuntersuchung musste, andere Probleme hatte). Auch wurde die Ärztin dann erst mal zurückgepfiffen - sie kann wohl auch sehr nett sein. Mir hat sie 3x ihre andere Seite gezeigt. Übrigens das Haus hat u.a. den Schwerpunkt Trennung / Scheidung / Gewalterfahrung. Somit müsste die Ärztin eigentlich damit rechnen und darauf vorbereitet sein, dass jederzeit eine Frau mit Gewalterfahrung vor ihr sitzen könnte. Sie hat noch nicht mal in meine Akte geschaut, bevor sie mich zusammengebügelt hat !!! (erste Begegnung).
Bei der zweiten Begegnung war eine aus dem Büro dabei und diese war über das Verhalten der Ärztin sehr entsetzt.

Also die meisten Mitarbeiter vom Haus kenne ich inzwischen persönlich :haha: )x


Vom Kopf her wusste ich ja, dass ich evtl. hätte an Abbruch denken können. Nur war ich so froh, jeden Tag irgendwie über die Runden zu kommen, so dass mich ein Anruf bei der Krankenkasse überfordert hätte. Noch dazu, weil es eine vorzeitige Kur war.


Die, die mir gedroht hatte, wurde vom Kurhaus gleich zurecht gewiesen. Eine Mitarbeiterin kam zufällig grade vorbei, als sie mich abgepasst hatte und mir dann drohte und hat es mitbekommen. Sie hat entsprechend reagiert, mir Hilfe geschickt und die andere wurde eben darauf hingewiesen, dass dieses Verhalten dort nicht geduldet wird.
Eigentlich hätte es ein klärendes Gespräch geben sollen, zu dem ich nicht mehr in der Lage war.
Dafür wurde sie so zurecht gewiesen, dass sie sich bei mir nicht mehr einmischen darf und sich der maximal Kontakt aufs Grüßen zu beschränken hat. DAS hat sie dann auch gemacht... SIE kam mir nicht mehr zu Nahe. Dafür startete sie eine Mobbingwelle. Auf die gingen zwar die wenigsten Mütter darauf ein, manche sprachen dann auch mit mir und fragten mich persönlich. Daraus, dass die andere mir gedroht hatte, prahlte sie noch, nannte mich anderen gegenüber so einiges. Auch wenn nicht alle darauf eingingen, einiges, was sie so verzapfte, schien dann doch in den Köpfen hängen zu bleiben.
SIE hielt sich dann raus, dafür behandelten mich einige andere Mütter, wie ein dummes unreifes Kind ...
Vom Haus kam dann noch eine direkte Ansprache an die anderen Mütter...
wir kamen in besonders stressigen Situationen Personenschutz vom Haus, da diese mich für sehr Erziehungskompetent, erwachsen und erschöpft hielten. ... das half auch gut ... die Meute auf der einen Seite war abgeriegelt .... blöd nur, dass von der anderen Seite die Türe aufging und die Ärztin bei der vierten Begegnung zum dritten Mal über mich drüberbretterte. So stark, dass ich mein Kind bei einer vom Büro, die von der Nacht her bescheid wusste, zurück ließ und die Flucht ergriffen habe!

Die Abschlussuntersuchung hätte ich zwar auch bei dieser Ärztin machen sollen. Nachdem ich nachts aber wieder im Büro saß und Panik vor dieser Person hatte, bekam ich Montag morgens die Freudenbotschaft, dass ich zu der Ärztin darf, wo ich die Eingangsuntersuchung hatte. Eigentlich wäre das nur gegangen, wenn ich jemanden zum Tauschen gefunden hätte und selbst das eigentlich nicht. Unter den Umständen wurde das aber möglich gemacht #D

Tombritt
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Beitrag von Tombritt » 15 Jun 2014, 15:33

Du lieber Himmel! Das ist ja Horror!!!! Och Menno, das ist sowas von doof, dass Du so eine blöde Kur erleben musstest.

aufdemWeg

Beitrag von aufdemWeg » 15 Jun 2014, 16:10

hmmm Horror würde ich nicht grade dazu sagen.

AUFREGEND und UNERWARTET allerdings schon!
Umwerfend passt auch :-) )x 8-|

Wäre es meine erste Kur gewesen, würde ich wahrscheinlich nie wieder fahren. So weiß ich wenigstens, dass es anders laufen kann und weiß Aschau umso mehr zu schätzen :D
die meisten aus dem Kurhaus haben ja super reagiert und individuell und schnell eine Lösung gesucht.

Allerdings, das muss ich zu geben, bin ich SEHR gespannt und neugierig auf den Kurbericht!
Der entscheidet u.U. ob ich wieder eine Kur bekommen kann bzw. evtl. noch mal eine vorzeitige (aktuell hätte ich durchaus dringend eine nötig, [denktrues]hatte ich die nicht schon vor der Kur nötig? [/denktrues] )

außerdem bin ich einfach zu neugierig, was drin stehen wird. Im Moment sind hier noch Pfingstferien und meine Hausarztpraxis im Urlaub. Zwischen Kur und Ferien war ich irgendwie zu platt, um das noch reinzuquetschen. Jetzt geht es langsam wieder.

Dann mal gucken wie es weiter geht. Immerhin habe ich evtl. die Möglichkeit jemand kompetentes zur Unterstützung in Bezug auf ADHS bei Erwachsenen zu bekommen. Ich hoffe sehr, dass das klappt #D

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aufdemWeg
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Beitrag von aufdemWeg » 24 Sep 2014, 09:05

langsam, seeeehr langsam in kleinen Schritten und Etappen taste ich mich vor.
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Beitrag von sterntaler71 » 24 Sep 2014, 10:06

Hab ja schon einige Andeutungen zu deiner Kur gelesen...aber diese Beiträge lese ich heute erst...Himmel, was ging denn da ab? :-o
Um so mehr freut es mich, dass du auf dem Weg der Besserung bist...mach weiter so :)
_______________________________
Liebe Grüße von Gabi

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aufdemWeg
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Beitrag von aufdemWeg » 24 Sep 2014, 11:25

Danke,

also die Hälfte hab ich ungefähr "schon" aufgeschrieben.
Kann mich immer nur etappenweise darauf einlassen. :(

eigentlich möchte ich noch der Krankenkasse mitteilen, aber bisher war ich nicht mal in der Lage das Geschehene als Ganzes aufzuschreiben.


Wer sich auskennt und viel Text in wenig Worte krankenkassentauglich zusammen fassen kann, versuchen möchte, darf sich gerne bei mir melden.


die "Hälfte" hab ich "schon" und immer wenn ich dazu in der Lage bin, versuche ich es weiter...
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xulii
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Re: Koffer auf dem Weg

Beitrag von xulii » 03 Mär 2025, 00:51


xulii
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Re: Koffer auf dem Weg

Beitrag von xulii » 23 Apr 2025, 02:03

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