wenig hilfreicher Arztbericht - was tun??

Der Antrag - was muss ich tun, wer hilft mir weiter
julimond

wenig hilfreicher Arztbericht - was tun??

Beitrag von julimond » 05 Nov 2008, 19:48

Hallo in die Runde,

ich muss mir mal meinen Frust von der Seele schreiben, weil ich mit meinem Kurantrag nicht weiter komme:

Seit Wochen versuche ich eine Beratung bei der Caritas zu bekommen. Die zuständige Sachbearbeiterin ist aber nur 2x pro Woche erreichbar und das während meiner Arbeitszeit. Jetzt war die Dame auch noch 4 Wochen im Urlaub. Von der Arbeit aus ist es immer so schwierig anzurufen *heul.

In der Zwischenzeit habe ich mir schon einmal die Formulare besorgt und bin damit zu meiner Hausärztin. Ich bin dort im Laufe des Jahres mehrfach wegen diverser Beschwerden gewesen (Schlaflosigkeit, Beklemmungen, Depris, Gereitzheit, Kopfschmerzen, Rückenprobleme). Auch von meinen Versuchen, meine Probleme mit Yoga, Qi Gong, Radfahren selbst in den Griff zu bekommen, habe ich ihr erzählt.

Ich sollte das Formular da lassen und beim nächsten Termin zurück bekommen. Den Termin hatten die dann sicherheitshalber gar nicht eingetragen. Statt dessen drückten sie mir nur den ausgefüllten Bericht in die Hand und schickten mich wieder nach Hause.

Dort angekommen las ich den Bericht und war schier fassungslos: Fast unter alle Überschriften stand immer nur ein einziges Stichwort (Stress, Überforderung durch Beruf + Kind). Weiß die es nicht besser oder hält die mich für eine Hypochonderin, die "billig Urlaub machen will"?? :kopfanwand: Kein Wort von den Beschwerden, kein Hinweis auf die Krankengymnastik, die ich dieses und letztes Jahr gemacht habe (ok, vielleicht weiß sie von denen nichts, weil sie ja nur die Überweisungen ausgefüllt hat, aber üblicherweise bespricht man solch einen Bericht doch auch, oder???)...

Am liebsten würde ich den Arzt wechseln, aber ein neuer hätte ja gar keine Historie, also käme da vermutlich auch nichts bei herum.

Welche Erfahrungen habt ihr so mit euren Ärzten gemacht bzw. auch mit den Krankenkassen, wie sie auf solch nichtssagende Berichte reagieren??

bin für jeden Tipp dankbar

Bietie

Beitrag von Bietie » 05 Nov 2008, 19:55

Ich würde sagen, du nimmst den Bericht wie er ist und schreibst noch selbst dazu, was du alles gemacht hast, auf einem separaten Blatt natürlich.
Arzt wechseln wird nicht wirklich was bringen, der neue Arzt kennt ja dich und deine Beschwerden gar nicht...

Und übrigens: die Caritas brauchst du gar nicht, du hast ja uns ;)

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st-peter
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Beitrag von st-peter » 05 Nov 2008, 20:22

Mein Arztbericht war auch nicht sehr aussagekräftig! :(

Ich habe dem Antrag aber eine mehrseitige Zusammenfassung meiner familiären und gesundheitlichen Situation beigelegt (mit detailliertem Tagesablauf). Und siehe da, der Antrag wurde ohne wenn und aber genehmigt. :)

Ich wünsche dir viel Glück für deinen Kurantrag.
Liebe Grüße Astrid

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sabinets
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Beitrag von sabinets » 05 Nov 2008, 20:22

Also viel mehr stand bei mir meistens auch nicht drin. Habe dann immer ausführlich geschrieben, wie mich die Krankheiten im Alltag als Mutter belasten. Bei mir hat er nur immer viel in der Nebendiagnose geschreiben ( Allergien usw.) aber das ist kein Hauptkurgrund. Dort stand auch immer nur Erschöpfungssyndrom und Burn out droht.

Viel Erfolg beim Antrag !
Glück ist, wenn die Katastrophe eine Pause macht !

alvaol
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Beitrag von alvaol » 05 Nov 2008, 21:01

Bei mir war es auch so, ich habe dann noch etwas ausführlicher was dazugeschrieben. Die KK rief mich dann noch an und fragte was ich den gegen die ständigen Kopfschmerzen und Verspannungen in Nacken, Rücken getan habe. Hab dann noch per email geschrieben, daß ich auf eigene Kosten Massagen bekommen habe, da die Kopfschmerzen durch die ständigen Verspannungen hervorgerufen werden, wegen meinem Asthma und der dadurch angespannten Körperhaltung sowie durch Kindtragen und seelischer Belastung. Hängt ja alles immer irgendwie zusammen. Das hat denen auch gereicht.

LG
Anja

Pareyahalu

Beitrag von Pareyahalu » 05 Nov 2008, 22:02

Meine Ärztin hat auch nicht mehr bei den Diagnosen geschrieben als Überforderung durch Dreifachbelastung (Haushalt, Kinder, Arbeit) und die dadurch resultierenden psychosomatischen Erscheinungen.
Ich habe dann durch eine sehr ausführliche Selbstauskunft beschrieben, wie mein Alltag aussieht und wann die Beschwerden (Gereiztheit, depressive Verstimmungen, Rückenschmerzen) meistens zum Vorschein kommen.
Die Diagnosen "Burn out" und "Überforderung durch Mehrfachbelastung" sind wohl die Diagnosen, die von den KK und vom MDK am ehesten als Indikation für Mutter-Kind-Kuren akzeptiert werden. Wahrscheinlich auch, weil man dagegen am wenigsten örtliche Maßnahmen ausschöpfen kann (evtl. "ein Aufenthalt in der Psychiatrie??" hatte ich eine SB der KK beim ersten Kurantrag vor vier Jahren ironisch gefragt, als sie mich auf "ambulant vor stationär" verweisen wollte).

lilalu

Beitrag von lilalu » 05 Nov 2008, 22:31

Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Es geht bei der MutterKindKur um eine Vorsorgemaßnahme, also bevor alles zusammen bricht. Und Hauptgrund ist meist BurnOut oder Streßsyndrome. Bei mir stand auch nicht so viel auf den Arztlichen Attest. Fand ich auch sehr spärlich... sagte ich auch zum Doc, der meinte, daß da auch nicht mehr drauf braucht und hat mir das auch plausibel erklärt. Auf dem Land haben die Ärzte noch ein bisserl Zeit. In der Selbstauskunft hab ich dann etwas genauer beschrieben. Und nach ner guten Woche hab ich dann ne Bewillligung bekommen, obwohl ich vom Gefühl her eher mit ner Absage gerechnet habe.
Nur Mut! Brauchst du die Caritas zum Ausfüllen des Antrages??
So schwer war das auch nicht. Laß dich nicht verunsichert, wird schon werden......

Laetitia

Beitrag von Laetitia » 06 Nov 2008, 04:33

Hallo!

Kann mich den Vorschreibereinnen nur anschließen. Anscheinend weiß Deine Ärtzin sehr gut was sie tut! Denn gerade die Dinge die sie aufgeschrieben hat sind die klassischen Diagnosen für eine Mutter-Kind-Kur! Auf körperliche Erkrankungen kommt es bei so einer Vorsorgekur gar nicht an....

LG Laetitia

julimond

Beitrag von julimond » 06 Nov 2008, 22:09

Danke für eure Aufmunterung! Bin schon ein kleines bisschen beruhigter.

Ich hätte trotzdem gedacht, dass sie sich etwas mehr Mühe gibt. Der Hinweis auf Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Beklemmungen würde ja immerhin die körperlichen Auswirkungen und Beeinträchtigungen belegen. Ich meine, wenn der eigene Bericht ausreichen würde, bräuchten die Kassen ja eigentlich keinen Arztbericht, ober??

Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Panik vor einer Ablehnung, weil ich einen Lichtblick brauche, zu dem ich mich hin hangeln kann..

Laetitia

Beitrag von Laetitia » 07 Nov 2008, 04:40

Gerade die von Dir aufgezählten "körperlichen " Diagnosen sind aber Bestandteil eines Burn-Outs - warum dann noch einzeln aufzählen??

Wenn ein Artz eine Erkältung diagnostiziert dann schreibt er doch auch nicht dazu: Husten , Schnupfen, Halzweh, Fieber Kopfschmerzen...... Nee er schreibt Grippaler Infekt - das wars.... Ist also ganz ok was Deine Ärtzin da gemacht hat - das gehört alles zu einem Krankheitsbild....

Viel viel wichtiger ist , daß Du Deinem Antrag eine sog. Selbstauskunft beilegst, in der deutlich wird wie sehr Dein Alltag druch diese Belastungen erschwert wird und Du noch mehr belastet wirst... Und ev. einen Tagesablauf...


Bei meiner ersten Kur standen auch nur zwei oder drei Worte im Attest... und es wurde trotzdem innerhalb einer Woche genehmigt...

LG Laetitia

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